Interview: 6 Fragen, 7 Antworten

„Den typischen Arbeitstag gibt es nicht wirklich“

Monika Mayer

Studium: Mechatronik

Jetzt: Institut für Bauweisen und Strukturtechnologie

Monika Mayer hat Mechatronik studiert und kam 2013 für ihre Bachelorarbeit zum DLR. Als Mitarbeiterin im technischen Dienst arbeitet sie heute am Zentrum für Leichtbauproduktionstechnologie (ZLP) Augsburg des Instituts für Bauweisen und Strukturtechnologie in der Abteilung Automatisierung und Qualitätssicherung in der Produktionstechnologie. Hier berichtet sie von ihrer Tätigkeit.

Monika, worauf freust du dich, wenn du morgens zur Arbeit kommst?

Monika: Auf eine entspannte, aber arbeitsintensive Atmosphäre mit vielen interessanten Aufgaben.

Woran forschst oder arbeitest du?

Monika: Wir hier in Augsburg versuchen, die Lücke zwischen kleinem Demonstrator und industrieller Fertigung zu schließen. D.h. dass wir Bauteile aus der Luft- und Raumfahrt im 1:1-Maßstab herstellen. Ich arbeite im Bereich Qualitätssicherung (QS). Wir integrieren neuartige Messsysteme in den Prozess, sammeln und werten deren Daten sinnvoll aus.

Ich beschäftige mich u.a. mit einem Faserwinkelsensor. Der ist an einen Roboter montiert und misst an vorgegebenen Stellen im Bauteil die Ist-Werte und vergleicht diese mit den Soll-Werten aus der Bauteilsimulation.

Wir stellen Bauteile aus der Luft- und Raumfahrt im 1:1-Maßstab her. Ich arbeite im Bereich Qualitätssicherung.

Wie sieht dein typischer Arbeitstag aus?

Monika: Den gibt es zum Glück nicht wirklich. Es gibt Phasen, in denen ich viel programmiere – früher C#, jetzt hauptsächlich Python, C++ und Java – oder Roboterbewegungen im CAD plane. Dann wechselt es sich ab mit Arbeiten in unserer großen Roboterhalle: Messtechnik verwenden, Software und Roboterprogramme testen, Versuche durchführen und den mannigfaltigen Anfangsschwierigkeiten auf den Zahn fühlen.

Wo und wie können deine Forschungsergebnisse/deine Arbeit eingesetzt werden?

Monika: Manche QS-Methoden dienen erstmal dazu, die unter Entwicklung stehenden Prozesse zu verbessern. Wie beispielsweise ein hochgenauer Lasertriangulationssensor, der verschiedene Einsatzgebiete hat. Zum einen die Bauteilvermessung, um ein reales Abbild der 3D-Geometrie zu erhalten, zum anderen, um Konturen aus Punktwolken zu extrahieren, um die Positionierung von Zuschnitten in einer 3D-Bauteilform zu überprüfen.

Andere oder abgewandelte kostengünstigere QS-Methoden sind dann auch für den industriellen Einsatz gedacht. Beispielsweise ein normaler Lasertriangulationssensor, der Lücken, Überlappungen oder Fehler im Material findet, oder ein Faserwinkelsensor, der nicht nur der Verbesserung von Prozessen dient, sondern auch die Ablage- und Materialqualität dokumentiert.

Was sind die Höhepunkte deiner Arbeit?

Monika: Wenn meine Arbeiten sichtbar zum großen Ganzen beitragen. Wenn man z.B. mit Messergebnissen die Genauigkeit eines Prozesses beweisen oder Simulationen mit realen Daten abgleichen kann. Eigentlich immer dann, wenn Kollegen und deren Forschungsbereiche von meinen Arbeiten profitieren.

Ich schätze es sehr, dass man sich bei uns gegenseitig unterstützt

Welche Spezialfähigkeit kannst du hier gut einsetzen?

Monika: Hm, ich glaube nicht, dass es eine besondere Spezialfähigkeit ist, sondern eher der Mindset interdisziplinär zu denken, immer weiter etwas Neues lernen zu wollen und sich von Fehlschlägen nicht herunterziehen zu lassen. Quasi eine unendliche Geschichte und Forscheralltag.

Was ich noch sagen möchte:

Monika: Ich möchte mich bei allen Kolleginnen und Kollegen bedanken! Ich schätze es sehr, dass man sich bei uns gegenseitig unterstützt, obwohl man vielleicht gerade im Stress ist oder sich z.B. schon länger nicht mehr mit einem bestimmten Thema befasst hat, aber dennoch versucht, sich hineinzudenken und dem anderen somit wertvolle Unterstützung liefert.