LDACS - Standardisierung

Das DLR Institut für Kommunikation und Navigation ist seit Beginn federführend an der LDACS-Entwicklung beteiligt und leitet aktuell die LDACS-Standardisierungsgruppe in der ICAO.

LDACS steht für L-band Digital Aeronautical Communications System. Es ist der kommende Standard für den digitalen, terrestrischen Flugfunk und damit eine wichtige Datenverbindungstechnologie innerhalb der zukünftigen Kommunikationsinfrastruktur für die Luftfahrt.

Standardisierung

Im Rahmen der EUROCAE werden zwei wichtige Standardisierungsdokumente erstellt, die detaillierte Information über die Geräteimplementierung von LDACS beinhalten. Diese Dokumente sind die Minimum Aviation System Performance Standards (MASPS) und die Minimum Operational Performance Standards (MOPS). Beide Standardisierungsdokumente unterstützen Geräteentwickler, Hersteller, Service Provider und Nutzer bei der Umsetzung und Einführung von LDACS. Ferner regeln MASPS und MOPS die Geräteanforderungen und -eigenschaften sowie einheitliche Testvorschriften.

Parallel zu den EUROCAE-Aktivitäten läuft die Standardisierung von LDACS im Rahmen der ICAO. Dort werden seit Dezember 2016 in der LDACS-Standardisierungsgruppe „Project Team Terrestrial Data Link“ des Communications Panel die sog. SARPs (Standards and Recommended Practices) entwickelt. Die SARPs von LDACS werden nach Abschluss der ICAO-Standardisierung in den Annex 10 zur Chicago Convention (Convention on International Civil Aviation) aufgenommen und werden somit zu weltweit verbindlichen Regeln für den Luftverkehr. Neben den SARPs erstellt die ICAO noch Guidance Material zur Information und Unterstützung des ICAO-Standardisierungsvorganges und klärt die ICAO-interne Zuweisung der Frequenzbänder.

17. April 2023
Finales Dokument zur IETF-Standardisierung veröffentlicht

Ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg der Standardisierung von LDACS ist nun erfolgt - die Standardisierung innerhalb der IETF (Internet Engineering Task Force).

Über einen Zeitraum von vier Jahren hinweg wurden in 10 IETF-Treffen kontinuierliche Aktualisierungen des Dokuments vorgestellt und in der IETF-Arbeitsgruppe "Reliable and Available Wireless" (RAW) und diskutiert. Nun wurde das finale Dokument im März 2023 als RFC 9372 veröffentlicht.

Der RFC 9372 gibt einen Überblick über die L-Band Digital Aeronautical Communications System (LDACS) Architektur, die eine sichere, skalierbare und spektrumseffiziente terrestrische Datenverbindung für die zivile Luftfahrt bietet. LDACS ist ein zuverlässiges, zellulares Breitbandsystem mit mehreren Anwendungen und Unterstützung für IPv6. Es ist Teil einer größeren Umstellung der Flugführungskommunikation auf IP-basierten Kommunikation. Hohe Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit der IP Konnektivität über LDACS sowie die Sicherheit sind daher von entscheidender Bedeutung. Ziel dieses Dokuments ist es, LDACS in der IETF-Gemeinschaft vorzustellen, das Bewusstsein für entsprechende Aktivitäten innerhalb und außerhalb der IETF zu schärfen, und um Fachwissen für die Gestaltung der Umstellung der Luftfahrt auf IP zu werben.

Die Aktivitäten zur IETF Standardisierung des "L-band Digital Aeronautical Communications System (LDACS)" wurden damals, am 05.11.2019, durch Nils Mäurer (DLR), Thomas Gräupl (DLR) und Corinna Schmitt (RI CODE, UniBw M) aufgenommen. Die Standardisierung innerhalb der IETF ist ein wichtiger Schritt für das weltweite Deployment von LDACS.

11. November 2022
LDACS SARPs vom ICAO Communications Panel angenommen

Der zukünftige digitale Flugfunk LDACS (L-band Digital Aeronautical Communications System) hat einen wichtigen Meilenstein in der ICAO Standardisierung erreicht – die sog. SARPs (Standards and Recommended Practices) wurden zusammen mit dem notwendigen Begleitmaterial vom Communications Panel der ICAO im 6. Meeting der Data Communications Infrastructure Working Group (DCIWG/6) angenommen. Als nächstes erfolgt der Review durch die Air Navigation Commission, während der die Standardisierungsdokumente an alle ICAO-Staaten zur Kommentierung geschickt werden. Nach Auflösung der Kommentare wird die neue Technologie für den Flugfunk in den Annex 10 der Chicago Convention on International Civil Aviation aufgenommen und steht damit der Luftfahrt zur Verfügung.

9. März 2022
EUROCAE-Standardisierung von LDACS gestartet

Die Einführung des zukünftigen, weltweiten Flugfunksystems LDACS (L-band Digital Aeronautical Communications System) ist einen entscheidenden Schritt vorangekommen. Das Technical Advisory Committee (TAC) der EUROCAE hat im Januar 2022 dem Antrag der LDACS-Standardisierungsgruppe „Project Team Terrestrial Data Link“ des Communications Panel der ICAO zugestimmt, weitere Standardisierungsdokumente in Rahmen der EUROCAE zu erstellen. Der entsprechende „Call for Participation“ der EUROCAE Working Group 82 (WG-82) „New Air-Ground Data Link Technologies“ wurde Anfang März 2022 veröffentlicht. Das Kick-off Meeting ist für den 12. April 2022 angesetzt.

Im Rahmen der EUROCAE werden zwei wichtige Standardisierungsdokumente erstellt, die detaillierte Information über die Geräteimplementierung von LDACS beinhalten. Diese Dokumente sind die Minimum Aviation System Performance Standards (MASPS) und die Minimum Operational Performance Standards (MOPS). Beide Standardisierungsdokumente unterstützen Geräteentwickler, Hersteller, Service Provider und Nutzer bei der Umsetzung und Einführung von LDACS. Ferner regeln MASPS und MOPS die Geräteanforderungen und -eigenschaften sowie einheitliche Testvorschriften.

Parallel zu den EUROCAE-Aktivitäten läuft die Standardisierung von LDACS im Rahmen der ICAO. Dort werden seit Dezember 2016 in der LDACS-Standardisierungsgruppe „Project Team Terrestrial Data Link“ des Communications Panel die sog. SARPs (Standards and Recommended Practices) entwickelt. Die SARPs von LDACS werden nach Abschluss der ICAO-Standardisierung in den Annex 10 zur Chicago Convention (Convention on International Civil Aviation) aufgenommen und werden somit zu weltweit verbindlichen Regeln für den Luftverkehr. Neben den SARPs erstellt die ICAO noch Guidance Material zur Information und Unterstützung des ICAO-Standardisierungsvorganges und klärt die ICAO-interne Zuweisung der Frequenzbänder.

Gemeinsam mit Eurocontrol, der Frequentis AG und der Universität Salzburg war das DLR Initiator des zukünftigen Flugfunks LDACS und hat von Beginn an maßgeblich zu Design und Entwicklung beigetragen. Mehrere Projekte im Rahmen von SESAR und dem Luftfahrtforschungsprogramm (LuFo) wurden zur Weiterentwicklung des Technologiereifegrades von LDACS gemeinsam mit Partnern beantragt und erfolgreich abgeschlossen. In 2016 wurde gemeinsam mit Partnern die Standardisierung von LDACS im Rahmen der ICAO initiiert. Die dazu eingerichtete LDACS-Standardisierungsgruppe „Project Team Terrestrial Data Link“ wird vom DLR geleitet.