6. September 2019

Preis „Innovatoren unter 35“ für KI-Projekt

Dr. Daniel Leidner mit Rollin' Justin
Dr. Daniel Leidner mit Rollin' Justin im Innenhof des RMC

Technology Review kürt die zehn Preisträger des Wettbewerbs "Innovatoren unter 35" – und stellt ihre Ideen für die Zukunft vor. Eine 4-köpfige Jury zeichnet Daniel Leidner für seine Arbeit auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz in der Robotik aus. Er arbeitet am Deutschen Zentrum für Luft-und Raumfahrt (DLR) mit dem humanoiden Roboter Rollin’ Justin an den Forschungsprojekten METERON und SMiLE.

Daniel Leidner, 32 Jahre und Wissenschaftler am DLR-Institut für Robotik und Mechatronik nahm den Preis in Berlin am 6. September 2019 entgegen. Seit sechs Jahren veranstaltet Technology Review Deutschland den Wettbewerb "Innovatoren unter 35", um die besten Ideen junger Menschen zu finden.

Das Interview (Auszug) mit unserem Gewinner:

METERON und SMiLE heißen die Forschungsprojekte an denen du maßgeblich beteiligt bist – was verbirgt sich dahinter?

Die beiden Projekte vereint der Gedanke, Roboter über ein Tablet oder ein Smartphone zu steuern. Was in METERON ursprünglich für Astronauten wie Alexander Gerst an Board der internationalen Raumstation gedacht war, hat sich als überaus intuitiv erwiesen. Daher soll nun erforscht werden, wie die gewonnenen Erkenntnisse in der Servicerobotik für Menschen in Lebenssituationen mit Einschränkungen (SMiLE) genutzt werden können.

Daniel, Du hast Robotern beigebracht, selbstständig zu handeln, wie kam Dir diese Idee?

Autonomie ist die Grundvoraussetzung dafür, dass uns zukünftige Roboter bei gefährlichen, repetitiven und schwierigen Aufgaben helfen können. Als ich am DLR meine Masterarbeit schrieb, konnte Justin gerade so einfache Aufgaben ausführen die vordefinierten Abläufen folgten. Es war klar, dass Justin selbstständiger werden musste um eine Stütze im All und im Alltag zu werden.

Wie bringst du Rollin Justin die wichtigsten Aufgaben bei? Wo steckt die KI? Und was kann der Roboter schon?

Die Künstliche Intelligenz von Justin basiert auf einer Wissensbasis, welche Interaktionsmuster für bekannte Objekte verwaltet. Semantische Planung erlaubt es dem Roboter mit dieser Information autonom zu handeln, die Crew muss lediglich abstrakte Befehle mittels einer Tablet-App übermitteln. Im vergangenen August hat der deutsche Astronaut Alexander Gerst mit dieser Arbeitsweise die bis dato komplexesten Aufgaben gelöst, die bisher in Zusammenarbeit mit einem ferngesteuerten Roboter durchgeführt wurden. Es gelang Gerst  nicht nur ein Solarpaneel zu reinigen und eine Antenne zu montieren, sein Roboterkollege ermöglichte es ihm sogar ein durchgebranntes Servicemodul auszutauschen – ohne ein Training für derartige Notfälle zu absolvieren.

Dies ist nur ein Auszug aus dem Interview. Das ganze Interview finden Sie ab 09.09.2019 auf der zentralen DLR-Website.

Kontakt

Lioba Suchenwirth

Öffentlichkeitsarbeit
Institut für Robotik und Mechatronik
Institutsentwicklung und Zentrale Aufgaben
Münchener Straße 20, 82234 Oberpfaffenhofen-Weßling
Tel: +49 8153 28-4292