Am 27. Mai 2014 veröffentlichte die Europäische Union im Amtsblatt den „Beschluss des Europäischen Parlaments und des Rates über die Schaffung eines Rahmens zur Unterstützung der Beobachtung und Verfolgung von Objekten im Weltraum“ (SST – Space Surveillance and Tracking). Das Ziel dieses Rahmens zur SST-Unterstützung ist, die langfristige Verfügbarkeit der europäischen und nationalen Weltrauminfrastrukturen, -einrichtungen und -dienste zu gewährleisten. Dafür soll eine europäische SST-Kapazität aufgebaut werden, die zu einem angemessenen Maß an europäischer Eigenständigkeit führt. Der Beschluss führt operative Maßnahmen auf, wie die Verarbeitung und Analyse von SST-Daten auf nationaler Ebene, um SST-Informationen und -Dienste bereitzustellen. Die dafür notwendigen Daten sollen von Mitgliedstaaten mit entsprechender Sensor-Infrastruktur, einschließlich durch die ESA entwickelter nationaler Sensoren, geliefert werden. Die daraus abgeleiteten Informationen und Dienste sollen Akteuren wie Mitgliedstaaten, EU, Eigentümern und Betreibern von Raumfahrzeugen oder den Katastrophenschutz-Behörden zugänglich gemacht werden. Die operativen Maßnahmen sollen durch ein Konsortium der beteiligten Mitgliedstaaten umgesetzt werden. Über Durchführungsvereinbarungen kann auch das Satellitenzentrum der Europäischen Union (SATCEN, ehemals EUSC) einbezogen werden. Die Europäische Kommission behält sich die Verwaltung des Rahmens und dessen Koordinierung vor.