ITALIA SULLA STAZIONE!
Mit "Italia sulla stazione!" begrüßt uns Laura aus der Nachtschicht überschwänglich, während wir noch ein bisschen verschlafen dreinblicken. Witzig: Beinahe zeitgleich mit uns im Kontrollraum sind die drei Neuen auf der ISS angekommen.
Unter ihnen Samantha Cristoforetti, die europäische Astronautin, die eine für die italienische Raumfahrtbehörde ASI vorgesehene Fluggelegenheit wahrnimmt. Samantha hat unter anderem auch eine Zeitlang an der TU München studiert, weshalb sie auch perfekt Deutsch spricht.
Während wir uns grad an der Schichtübergabe an der Flugdirektorenkonsole versuchen, werden wir immer wieder von dem Gespräch abgelenkt, das gerade auf dem "Space-to-Ground"-Funkkanal läuft - dazu gibt's die passenden Bilder an unserem großen Frontdisplay: Die Neuankömmlinge unterhalten sich mit ihren Familien und Freunden, die sie bis nach Baikonur begleitet haben und nun auf der Erde zurücklassen mussten. Meine Italienischkenntnisse sind begrenzt - und ich sollte mich eigentlich auf das Handover konzentrieren - aber mir scheint, dass Samantha gerade mit ihrer Mutter spricht. Um die Sterne geht es. Wahrscheinlich beschreibt sie ihr gerade die unglaublichen Eindrücke ihrer außerirdischen Reise. Mir kommt es so vor, als ob die sonst so resolute Sam im Moment wirklich emotional berührt ist: immer wieder muss sie mit den Augen zwinkern.
Dann kommt aus Baikonur von einem der Zurückgebliebenen die gewichtige Frage nach dem Sinn des Lebens, dem Universum und dem ganzen Rest. "42", lautet die richtige Antwort der Astronauten, die sie zum Lachen bringt. Zum einen sind sie die 42. Expedition zur ISS, zum anderen ist es ein Dialog aus der "vierbändigen Trilogie" "Per Anhalter durch die Galaxis" von Douglas Adams. Eine Geschichte, der die drei Astronauten ihre Mission verschrieben haben. Diesbezüglich ruft mich kurz drauf auch der leitende Flugdirektor an, um mich zu informieren, dass er die "Handtücher bald vorbei bringt, falls Samantha fragt". Gedanklich notiere ich mir: "'Per Anhalter durch die Galaxis' mal wieder lesen, sonst kommst du bei dieser Mission nicht ganz mit."
Die Begrüßung der Neuen an Bord der ISS übernimmt dann Anna Paterakis: In der täglichen Planungskonferenz überbringt sie den Astronauten unsere Wünsche für eine erfolgreiche Mission - dann schicken wir die Sechs ins Bett - sie haben ausnahmsweise für das Sojusdocking die Nacht durchgearbeitet.
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