Über Kay Lingenauber
Kay Lingenauber hat Luft- und Raumfahrttechnik studiert und arbeitet seit 2005 am DLR-Institut für Planetenforschung im Bereich der Hardware-Entwicklung. Er war an der Konstruktion und Integration des BepiColombo Laser Altimeter (BELA) beteiligt. Als Systemingenieur konzipierte er das Ganymede Laser Altimeter (GALA), das er heute als Projektmanager betreut.
Schon in seiner Kindheit und Jugend hat er alle Astronomie- und Raumfahrtbücher, die es in der örtlichen Bücherei gab, ausgeliehen und "verschlungen". Da war es naheliegend, Luft- und Raumfahrttechnik zu studieren, erst an der Uni Stuttgart, dann der Technischen Universität Berlin. Die Diplomarbeit absolvierte er in der Abteilung "Planetare Sensorsysteme" des DLR-Instituts für Planetenforschung und kam dabei zum ersten Mal mit der planetaren Laseraltimetrie in Kontakt, die bis heute sein Arbeitsschwerpunkt geblieben ist.
Für das BepiColombo Laser Altimeter (BELA) entwickelt er u.a. das Transceiver Baffle, ein hochpräzises reflektives Baffle, das den Laser vor der starken Wärmestrahlung des Merkurs und der Sonne schützt. Für die Testkampagne des BELA-Transmitters konzipierte er die Thermal-Vakuum-Kammer, Reinräume und optische Messaufbauten, die auch den speziellen Anforderungen aller im Institut entwickelten Instrumente gerecht werden.
Die Arbeit am Ganymede Laser Altimeter (GALA) begann im Jahr 2008 mit einem leeren Blatt Papier, vielen "Lessons Learned" von BELA und einer Menge neuer Ideen. Zwangsläufig, denn im Vergleich zu BELA, das den heißen Merkur untersucht, fliegt GALA auf der JUICE-Mission zu den kalten Eismonden des Jupiters. Was für eine komplett andere Welt!
Zuerst war Lingenauber GALA-Systemingenieur, ab 2016 dann GALA-Projektleiter in einem internationalen Team mit Partnern aus Japan, der Schweiz und Spanien. Die tägliche Arbeit ist anspruchsvoll, aber trotzdem sehr erfüllend, da das Team mit diesem Projekt Grundlagenforschung in unserem "astronomischen Vorgarten" betreibt. Die gesammelten Daten werden helfen, die gegenwärtige Fragestellungen zu bearbeiten - aber auch der kommenden Generationen noch genügend offene Fragen übrig zu lassen.