MASCOT - Fortbewegung auf Asteroiden

Der Asteroidenlander MASCOT fliegt mit der japanischen Raumsonde Hayabusa2 zum Asteroiden Ryugu. Dort wird er mit einem Auslösemechanismus aus der Sonde "gedrückt" und landet auf dem Asteroiden. Die vier Instrumente an Bord - ein Spektrometer der französischen Raumfahrtagentur CNES, ein Magnetometer der TU Brauchschweig sowie eine Kamera und ein Radiometer des DLR - führen dann Messungen durch. Dabei hüpft der Lander von Messstelle zu Messstelle.

Der Asteroidenlander MASCOT (Mobile Asteroid Surface Scout), der vom DLR in Kooperation mit der französischen Raumfahrtargentur CNES gebaut wurde, ist im Dezember 2014 gestartet und war 3.5 Jahre lang auf der japanischen Raumsonde Hayabusa2 im All unterwegs. Am 27. Juni 2018 ist diese am Ziel angekommen und hat mit der Charakterisierung vom Asteroiden namens Ryugu begonnen. Das Institut SR optimiert mithilfe der gewonnenen Daten die Ansteuerung des vom Schwesterinstitut RM entwickelten Mobilitätsmechanismus. Dieser ermöglicht es, wissenschaftliche Messungen an unterschiedlichen Orten durchzuführen, wenn MASCOT Anfang Oktober seine Mission beginnt.
Da die Gravitationskräfte auf Asteroiden wie Ryugu sehr klein sind ist eine auf Traktion basierende Fortbewegung nicht möglich. Daher wurde ein Schwungarm entwickelt, der innerhalb vom Lander eine Masse beschleunigt und so einen Bewegungsimpuls erzeugt. Die ermöglicht MASCOT auch seine Ausrichtung zu korrigieren, wenn er auf der falschen Seite liegt und die Messinstrumente nicht in die richtige Richtung zeigen.
Um unter Mikrogravitation bestimmte Bewegungen zu erzeugen sind nicht nur eine genaue Ansteuerung, sondern auch gute Kenntnis und eine richtige Beschreibung der Oberfläche nötig. Ziel des Instituts SR ist es, die Ergebnisse aus der MASCOT Mission zu nutzen um noch bessere Modelle und Methoden für die Fortbewegung auf kleinen Asteroiden zu entwickeln.