18. Mai 2011

4. NDMC Meeting in Oberpfaffenhofen: europäischer Teil des NDMC in EU-Projekt ARISE involviert

Wissenschaftler aus aller Welt präsentierten vom 09.-13. Mai 2011 beim 4. NDMC Meeting im DLR in Oberpfaffenhofen ihre neuesten wissenschaftlichen Ergebnisse und diskutierten über die weitere Entwicklung des internationalen Netzwerkes. In NDMC haben sich Forschungseinrichtungen aus 20 Ländern zusammengeschlossen, die mit ihren Messungen an derzeit 50 Messstationen weltweit zur globalen Beobachtung der Mesopausenregion (80-100 km Höhe) beitragen.

Gruppenfoto vom 4. NDMC Meeting

NDMC ist ein globales Programm zur Förderung der internationalen Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Einrichtungen mit dem vorrangigen Ziel der frühen Erkennung von Klimasignalen, beispielsweise zur Überprüfung der Wirksamkeit des Kyoto-Protokolls. Der Fokus von NDMC liegt derzeit auf der Vermessung des atmosphärischen Luftleuchtens („Airglow“) in 80-100 km Höhe mit 50 bodengebundenen Messinstrumenten weltweit – das vom DFD betriebene GRIPS ist eines davon; mittelfristig ist der Ausbau des Netzwerkes auf die Erfassung der gesamten Mesosphäre (50-100 km) geplant. Weitere Ziele des Netzwerkes sind die Validierung satellitengestützter Messungen, die Untersuchung einer Vielzahl grundlagenwissenschaftlicher Fragestellungen, wie z.B. Analyse kleinskaliger Strömungssysteme zur Verbesserung der Prognosegüte von Klimamodellen, sowie das Verständnis der Sonne-Erde-Wechselwirkung und die gemeinsame Technologieentwicklung. NDMC wird vom DLR-DFD in Zusammenarbeit mit der argentinischen Organisation CONICET koordiniert, die Daten- und Kommunikationsplattform des NDMC wird vom Weltdatenzentrum für Fernerkundung der Atmosphäre (WDC-RSAT) wahrgenommen. 

Der europäische Teil des NDMC ist in das EU-Projekt ARISE (Atmospheric dynamics Research InfraStructure in Europe) involviert, das vom französischen Commissariat à l'Energie Atomique (CEA) koordiniert wird. ARISE ist eine im 7. EU-Rahmenprogramm geförderte ‚Design Study’ zur Beobachtung atmosphärischer Störungen bzw. Wellen, die mit extremen Ereignissen, der großräumigen atmosphärischen Dynamik und deren Auswirkungen auf Wetter und Klima verbunden sind. Im Projekt ARISE soll eine neue Infrastruktur aufgebaut werden, die verschiedene existierende Netzwerke zur Atmosphärenbeobachtung zusammenschließen soll. Ziel dabei ist, ein neues 3-dimensionales Bild der Atmosphäre in den verschiedenen Atmosphärenschichten vom Boden bis zur Mesosphäre mit hoher räumlich-zeitlicher Auflösung zu liefern. 12 europäische Organisationen sind an dem Projekt beteiligt; sie kommen aus dem Umfeld des Infraschall-Netzwerks des International Monitoring System (IMS) der CTBTO, aus dem Lidar-Netzwerk von NDACC und aus der europäischen Airglow-Gemeinschaft des NDMC. In seiner Funktion als Koordinator des NDMC, ist das DLR-DFD einer der Projektpartner.

Geographische Verteilung der NDMC- Messstationen.
Derzeit umfasst das Netzwerk 50 Stationen weltweit.

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