GOME-2 Instrument beobachtet SO2 Eruptionswolke des Ätna
Schwefeldioxid (SO2) ist ein hervorragender Indikator für vulkanische Aktivität. Satellitenbeobachtungen von vulkanischem SO2 werden zur Erhöhung der Flugsicherheit sowie zur Frühwarnung bei vulkanischer Aktivität verwendet. Das Retrieval von SO2 für das Satelliteninstrument GOME-2 wird am DLR Oberpfaffenhofen am Institut für Methodik der Fernerkundung (IMF) und am Deutschen Fernerkundungsdatenzentrum (DFD) in naher Echtzeit durchgeführt, d.h. die Daten stehen den Nutzern etwa 2 Stunden nach der Messung zur Verfügung. Am 13. Januar 2011 beobachtete GOME-2 die SO2 Wolke der jüngsten Eruption des Ätna.
Am Abend des 12. Januar 2011 kam es zu einer kleinen Eruption des Vulkans Ätna, Italien. Der Ätna ist der aktivste Vulkan Europas, die letzte Eruption fand im Mai 2008 statt und dauerte einige Tage. Die Eruption am 12. Januar begann gegen 21:00 Uhr mit der Emission von Lava, die sich über die Ostflanke des Vulkans ergoss. Die Eruption dauerte nur etwa 2 Stunden und emittierte neben der Lava auch vulkanische Asche, die zu einer kurzfristigen Schließung des Flughafens von Catania führte. Der Ausbruch emittierte außerdem eine SO2 Wolke, die am folgenden Morgen vom GOME-2 Instrument, auf dem EUMETSAT Satelliten MetOp-A, beobachtet wurde. Die Wolke wurde vom Vulkan südwärts in Richtung Afrika transportiert. Da es sich um eine wenig heftige, kurze Eruption handelte, waren die gemessenen SO2 Werte mit Maxima von etwa 4 DU relativ niedrig (Die SO2 Menge wird in Dobson Units (DU) angegeben, der Anzahl der Moleküle pro Quadratzentimeter der Atmosphäre). Am folgenden Tag konnte kein SO2 mehr detektiert werden.
Das Global Ozone Monitoring Experiment-2 (GOME-2) ist ein europäisches Instrument der neuesten Generation auf MetOp-A, einem Gemeinschaftsprojekt von ESA und EUMETSAT. GOME-2 wird die Langzeitbeobachtung von atmosphärischem Ozon und Spurengasen, z.B Schwefeldioxid (SO2), fortführen, die mit GOME auf ERS-2 und SCIAMACHY auf Envisat begonnen wurde. Die operationelle Prozessierung und Analyse der SO2 Daten basiert auf der differentiellen optischen Absorptionsspektroskopie (DOAS) im UV-Wellenlängenbereich um 320 nm.