HySpex-Anlieferung
Das Warten hat ein Ende. Vor 10 Jahren beschlossen DLR und GFZ, sich gemeinsam einen Hyperspektralsensor anzuschaffen. Es sollte eine weltweit einzigartige Flugzeugkamera werden, die von jedem Bildpunkt ein hochaufgelöstes und genau kalibriertes Spektrum vom Sichtbaren bis ins thermische Infrarot aufzeichnet. Dieses Ziel erwies sich als zu ehrgeizig; mit dem hyperspektralen Kriegsgott ARES wurde es nichts. Im Laufe der Jahre hatte sich auch der Forschungsschwerpunkt verlagert, denn Deutschland hatte die Entwicklung eines nationalen Hyperspektralsatelliten beschlossen, EnMAP. Diese Mission erfordert einen technisch ähnlichen Flugzeugsensor, um im Vorfeld die Auswerteverfahren optimieren und während des Betriebs die Daten und Produkte validieren zu können.
Ein solcher Sensor wurde nun beschafft. Es ist ein kommerzielles System der norwegischen Firma Norsk Elektro Optikk (NEO) namens HySpex. Wie EnMAP besteht es aus zwei abbildenden Spektrometern für die Spektralbereiche 400 – 1000 nm und 1000 – 2500 nm. Ende November fand die Abnahme statt, bei der im Labor des Herstellers die Funktionalität nachgewiesen wurde. Am 13.12. traf er in Oberpfaffenhofen ein.
Nun wird die Zulassung fürs Flugzeug vorbereitet, und in den nächsten Monaten soll er im Optiklabor des EOC, der Calibration Home Base, sehr genau charakterisiert werden. Der erste Testflug auf der Cessna C 208B des DLR ist für Anfang 2012 vorgesehen. Anschließend wird HySpex als Sensorsystem in den Service OpAiRS (Optical Airborne Remote Sensing and Calibration Facility) integriert und steht damit der Nutzergemeinde zur Verfügung.
Technische Daten des Systems und Informationen zum Ablauf der Abnahme finden sich auf den Internetseiten von NEO (vgl. Linkliste rechts).