International Charter Space and Major Disasters – auf dem Weg zur operativen Vollmitgliedschaft
Am 1. und 2. März 2011 besuchten Vertreter der International Charter Space and Major Disasters das Erdbeobachtungszentrum EOC des DLR. Ihr Besuch galt der Vorbereitung eines Qualifikationsprozesses, den jedes Neumitglied vor der Erlangung der operativen Vollmitgliedschaft durchlaufen muss. Die Charta ist ein internationales Abkommen zwischen Weltraumbehörden und Satellitenbetreibern. Ihre Mitglieder unterstützen im Fall großer Katastrophen das Krisenmanagement mit ihrer Weltraum-Infrastruktur. Das DLR ist der Charter als 11. Weltraumagentur im Oktober letzten Jahres beigetreten.
Am Zentrum für satellitengestützte Kriseninformation ZKI, des EOC werden die operativen Charteraufgaben wahrgenommen. Die Charter-Vertreter der kanadischen Raumfahrtagentur CSA, der Europäischen Raumfahrtagentur ESA, dem US-amerikanischen Vertreter USGS, der französischen Raumfahrtbehörde CNES und dem russischen Anwärter ROSCOSMOS überzeugten sich bei ihrem Besuch vom Stand der Vorbereitungen und ließen sich Infrastruktur und die künftige Umsetzung der Charterfunktionen des DLR demonstrieren.
Im April 2011 finden abschließende Qualifikationsübungen statt, in denen die zukünftigen operativen Charterfunktionen, sowie die Kommunikations- und Austauschprozesse im Charterverbund in simulierten Aktivierungen durchgespielt werden. Unter diese Funktionen fallen die Bereitstellung der Satellitendaten, die Rolle des koordinierenden Emergency On-Call Officers, das Projekt Management der Aktivierungen und das Rapid Mapping.
Das DLR hat sich bereits seit 2002 aktiv an der Charter beteiligt, in dem es durch das Zentrum für satellitengestützte Kriseninformation (ZKI) das Projektmanagement für zahlreiche Charteraktivierungen übernahm und auch Analyse – und Kartenprodukte zur Verfügung gestellt hat. Seit dem Start des TerraSAR-X wurden zudem auf freiwilliger Basis auch Radardaten beigetragen.