19. Januar 2018

Reisanbau im Globalen Wandel

Reis ist eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel der Welt. Eine am EOC durchgeführte, satellitenbildbasierte Analyse zeigt die Veränderung der Reisfläche in China. Klimawandel und Urbanisierung einerseits und nationale Förderprogramme andererseits führen zu einer Verschiebung der Reisanbauflächen des weltweit größten Reisproduzenten. 

Reisbauern bei der Arbeit

China ist der weltweit größte Produzent von Reis und trägt mit einer jährlichen Ernte von 208 Millionen Tonnen 28% der globalen Reisernte bei. Das Zentrum des Reisanbaus befand sich über Jahrzehnte in den südlichen Provinzen Chinas, entlang des Yangtze-Flusses. Allerdings verringerte sich die Anbaufläche von Reis in diesen Gebieten seit den 1980er Jahren stetig. Ein wichtiger Grund hierfür sind steigende Temperaturen sowie die rasante Ausbreitung von Industrie und urbanen Gebieten die zu einem Wandel der Landnutzung und dem Verlust von Reisanbauflächen führten. Im Gegensatz hierzu hat sich die Getreideproduktion in der nordost-chinesischen Ebene, vor allem in der Provinz Heilongjiang an der Grenze zu Russland, in Folge von Förderprogrammen und landwirtschaftlichen Infrastrukturmaßnahmen stark ausgeweitet. Heute ist die Provinz Heilongjiang der größte Reisproduzent Chinas.

Überflutetes Reisfeld

Eine Analyse von langjährigen und dichten Zeitreihen des MODIS-Instruments an Bord der Satelliten Aqua und Terra zeigt die Veränderung der Reisanbauflächen in ganz China. Tägliche Aufnahmen der beiden Satelliten erlauben es, die Überflutung der Reisfelder zu erkennen und diese von anderen Getreidearten zu unterscheiden. Die häufigen Satellitenaufnahmen liefern ausreichend wolkenfreie Aufnahmen, um Reisflächen auch mit optischen Instrumenten zu kartieren. In der unteren Abbildung sieht man deutlich die Veränderung der in grün eingefärbten Reisanbaufläche über den Zeitraum der Studie. Die Ausschnitte zeigen den raschen Anstieg der Reisanbaufläche in der Ebene des Heilong Jiang Flusses in den Jahren 2002 bis 2014. Innerhalb dieser Zeit erhöhte sich die Anbaufläche von Reis um 16.568 km² - dies entspricht der Fläche Thüringens. Die Reisproduktion wuchs von 9,2 auf über 22,5 Millionen Tonnen im Jahr - eine Steigerung von 244%.

Diese Flächenanalysen erlauben den Ertrag abzuschätzen. Dies sind wichtige Informationen für die Ernährungssicherheit, Fördermaßnahmen und den Getreidehandel.

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