"La Soufrière" – EOC verfolgt Ausbreitung der Schwefeldioxidwolke
Am Freitag, den 9. April 2021, brach auf der Karibikinsel St. Vincent der Vulkan "La Soufrière" aus. Das EOC beobachtet seitdem die Ausbreitung der vulkanischen Emissionen, die sich mittlerweile über zehn Millionen Quadratkilometern verteilt haben, was in etwa der Größe von Kanada entspricht. Informationen, die dem Flugverkehr helfen, den potentiell für Mensch und Maschine gefährlichen Luftraum zu meiden.
Die Forschenden am EOC haben neben der Ausbreitung, die Schichthöhe und die Gesamtmenge des emittierten Schwefeldioxids (SO2) bestimmt. Bislang wurden mehr als 500 000 Tonnen des Gases freigesetzt.
SO2 ist ein natürliches Spurengas in der Erdatmosphäre und wird überwiegend durch die Verbrennung von fossilen Brennstoffen in Kraftwerken und durch Industrieanlagen freigesetzt. Darüber hinaus wird Schwefeldioxid durch vulkanische Emissionen in die untere Troposphäre und durch explosive Eruptionen sogar bis in die Stratosphäre eingetragen.
Sentinel-5P misst täglich die globale Verteilung von wesentlichen Spurengasen, wie Schwefeldioxid, Ozon und Stickstoffdioxid. Das UV-Spektrometer TROPOMI an Bord von Sentinel-5P bietet eine, für atmosphärische Messungen, sehr hohe räumliche Auflösung von 3,5 x 5,5 Kilometer und erlaubt so sogar die Identifizierung von einzelnen Emissionsquellen, wie z.B. Kohlekraft- oder Stahlwerken.
Die Detektion von SO2-Quellen kann auch auf bevorstehende Vulkanausbrüche hinweisen. Vulkanische Emissionen gefährden nicht nur ihre unmittelbare Umgebung, sondern können auch Passagieren und sogar den Triebwerken von passierenden Flugzeugen gefährlich werden.
Die bei der Beobachtung von "La Soufrière" zum Einsatz gekommenen Verfahren zur Höhenbestimmung und Visualisierung der Schwefeldioxidemissionen werden unter anderem im Rahmen des DLR „inpuls“ Projekts und des ESA Sentinel-5p+ Innovation Projekts am DLR entwickelt und optimiert.