24. Februar 2022

"DFD Global WaterPack“ jetzt im EOC-Geoservice

Das Vorhandensein von und der Zugang zu Oberflächenwasser spielen eine bedeutende Rolle für Mensch und Umwelt. Einerseits bedrohen Hochwasserereignisse Menschen und Infrastruktur. Andererseits gefährdet Wassermangel Leben, Nahrungssicherheit und Wirtschaft, vor allem in ariden Gebieten unseres Planeten. Das EOC liefert mit dem Global WaterPack (GWP) wichtige Informationen über die raum-zeitliche Verteilung von Oberflächenwasser für die Wissenschaft, sowie für wirtschaftliche und politische Entscheidungsfindungen.

Der Datensatz „DFD Global WaterPack“ (GWP) bietet räumliche und zeitliche Informationen über die Häufigkeit der lokalen Oberflächenwasserbedeckung für die gesamte Landoberfläche der Erde. Der GWP-Datensatz veranschaulicht saisonale Dynamiken, langfristige Zu- und Abnahmen von Wasserflächen, als auch die Vereisungsperioden von Wasserkörpern, die während der kalten Jahreszeit zufrieren. Das GWP zeichnet sich durch eine tägliche zeitliche Auflösung und eine räumliche Auflösung von 250 Metern aus. Die jährlichen GWP-Datenprodukte (Yearly-Layer; ab 2003) zeigen, wie oft ein Ort (250 x 250m Pixel) im entsprechenden Jahr mit Oberflächenwasser bedeckt ist. Der Datensatz ist über die EOC Geoservice Webapp zugänglich.

Beispielhaft lassen sich die Möglichkeiten, die der GWP-Datensatz bietet, am Lago Poopó illustrieren. Die Ausdehnung des großen Salzsees in Bolivien unterliegt starken inter- und intraannuellen Fluktuationen, die mit dem GWP beobachtet und analysiert werden können. Langanhaltende Dürreperioden während der letzten El-Niño Phase führten dazu, dass der See im Jahr 2016 zum ersten Mal seit 1994 wieder komplett ausgetrocknet war. Neben den klimatischen Faktoren spielt vor allem die Wasserentnahme für landwirtschaftliche Bewässerung und Bergbau eine entscheidende Rolle. Mit dem GWP kann die lokale Ausprägung der Dynamiken gezeigt werden und dabei helfen, die Einflussfaktoren dieser Entwicklungen besser zu quantifizieren. 

WissenschaftlerInnen des EOC berechnen und analysieren diese Daten in unterschiedlichen geowissenschaftlichen Kontexten, sowie im Rahmen von internationalen Projekten. Die Zeitreihe wird jährlich um das aktuellste Jahr erweitert und die Daten können nach Anfrage für wissenschaftliche Nutzung zur Verfügung gestellt werden.

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