19. Juli 2022

On the road in Vietnam zum Thema Klimawandelanpassungen

Vietnam gehört heute zu den vom Klimawandel am stärksten betroffenen Ländern. Dabei erlebt das Zentrale Hochland Vietnams immer häufiger ausgeprägte Dürren. In dem Projekt Drought-ADAPT entwickeln deutsche und vietnamesische Projektpartner Anpassungsstrategien, um die vietnamesische Landwirtschaft klimaresistenter zu machen. Das EOC koordiniert das Projekt und bringt seine Expertise in der Erdbeobachtung ein.

In Vietnam treten durch das Wetterphänomen El Niño im Abstand von wenigen Jahren regelmäßig Dürren auf. Der Klimawandel verschärft die Situation zunehmend. Gerade das Hochland Vietnams reagiert besonders empfindlich auf die Veränderungen. Es ist eine der wichtigsten Agrarregionen des Landes. Hier werden unter anderem für den Weltmarkt Cashewnüsse, Kaffee und Pfeffer angebaut.

Drought-ADAPT arbeitet multi-disziplinär. Expertinnen und Experten aus der Erdbeobachtung, der Klimatologie, der Hydrologie und der Climate Policy Analyse entwickeln bis 2024 gemeinsam prototypische Klimadienstleistungen, die die lokalen Stakeholder bei ihren kurz-, mittel- und langfristigen Planungen unterstützten und ihnen erlauben, die Auswirkungen des Klimawandels zu berücksichtigen.

Für die Entwicklung der Anpassungsmaßnahmen werden zahlreiche Informationen benötigt. Wie entwickeln sich die Klimabedingungen in der Region? Welche Auswirkungen hat dies auf die Wasserverfügbarkeit? Welche Bewässerungstechniken können eingesetzt werden und welche Infrastrukturen werden gebraucht? Für die Planung werden unter anderem Daten vor, während und nach Dürreereignissen erhoben. Das EOC liefert hierfür Zeitreihenanalysen, die zeigen, wo und wie die Vegetation besonders auf die Dürren reagiert. Darüber hinaus bringt das EOC seine Expertise im Informationsmanagement, dem Datenaustausch und dem Wissenstransfer ein.

Drought-ADAPT startete Mitte letzten Jahres. Nach der pandemiebedingten Pause konnte nun Anfang Juli die erste Konsortiumsreise in die Projektregion durchgeführt werden. Dabei wurde mit den Stakeholdern vor Ort der erste Workshop in Gia Nghĩa, in der Projektprovinz Đắk Nông abgehalten. Erste Feldbegehungen führten die Forschergruppe in den Krong No Distrikt, der in den vergangenen Jahren häufig von Dürre betroffenen war. 

An dem deutsch-vietnamesischen Projekt sind neben dem DLR auf deutscher Seite das Deutsche GeoForschungsZentrum, der Lehrstuhl für Klimatologie der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, die SEBA Hydrometrie GmbH &Co.KG, die Hydroplan Ingenieurgesellschaft mbH und die adelphi research gemeinnützige GmbH und auf vietnamesischer Seite das Southern Institute of Water Resources Research und das Space Technology Application Center of the Vietnam National Satellite Center beteiligt.

Das Projekt wird über die dreijährige Laufzeit vom BMBF im Rahmen des Client II-Programms gefördert.

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