7. Februar 2023

COINS – nachhaltige Intensivierung der Landwirtschaft in Afrika

Etwa 30 Teilnehmende aus 14 Ländern nahmen vom 30. Januar bis 1. Februar an der Kick-Off-Veranstaltung des deutsch-afrikanischen Projektes COINS teil. COINS (Co-developing innovations for sustainable land management in West African smallholder farming systems) hat zum Ziel, die nachhaltige Intensivierung der Nahrungsmittelproduktion in Afrika zu ermöglichen, zu etablieren und zu fördern.

Sub-Sahara Afrika ist derzeit unterschiedlichen sozialen, ökonomischen und ökologischen Risiken ausgesetzt und blickt nicht zuletzt durch den Klimawandel einer unsicheren Zukunft entgegen. Ein grundlegendes Ziel der Region ist die Ernährungssicherheit, die unter den genannten Rahmenbedingungen oft nur schwer zu erreichen ist. In den verschiedenen agro-ökologischen Zonen wirken sich unterschiedliche Landmanagementstrategien und Landnutzungsformen je nach sozio-ökonomischem Kontext unterschiedlich aus und begrenzen oft die Ernteerträge. Unter dem Szenario einer rasant wachsenden Bevölkerung ist es aber notwendig, die Ernteerträge zu erhöhen. Dies geschieht oft durch die Ausweitung der landwirtschaftlichen Flächen, wodurch Naturkapital verloren geht.

An dieser Stelle setzt das Projekt COINS an: Anstatt weiterhin landwirtschaftliche Flächen auszudehnen, setzt das Projekt auf die nachhaltige Intensivierung, d.h. die Steigerung der Produktivität, ohne in die Fläche zu gehen. Derartige Methoden gibt es bereits und ihre grundsätzliche Wirksamkeit ist bekannt. Allerdings werden diese Methoden nur in begrenztem Maß umgesetzt, weil sie sich oft erst langfristig auszahlen und für die Landwirte damit zusätzliche Unsicherheiten einhergehen. Zudem ist die Wirksamkeit stark von den lokalen Kontexten abhängig.

In COINS werden alle Interessensvertreter und Akteure in Innovationslaboren zusammengebracht, um gemeinsam Mechanismen und Rahmenbedingungen zu identifizieren, unter denen die nachhaltige Intensivierung der Landwirtschaft funktionieren kann. Es wird zudem untersucht, weshalb sie bislang nicht in ausreichendem Umfang umgesetzt werden. Die Gründe dafür liegen i.d.R. neben den heterogenen sozio-ökonomischen Bedingungen u.a. in erhöhten Arbeitskosten und begrenztem Zugang zu Kapital. Mit der Operationalisierung von Fördermechanismen, einschließlich umfassender Risikomanagementstrategien und eines Anreiz- und Überwachungsprogramms werden die Voraussetzungen für nachhaltiges Landmanagement geschaffen. Große Bedeutung kommt zudem der Entwicklung einer Reihe von Beratungsdiensten für Landwirte zur Umsetzung der nachhaltigen Intensivierung zu. Das DFD koordiniert das Projekt. Hier werden neue Fernerkundungsprodukte entwickelt, um die Auswirkungen der verschiedener Maßnahmen zur nachhaltigen Intensivierung zu beobachten und zu quantifizieren, sowie Parameter für die Modellierungen der Projektpartner zur Verfügung zu stellen.

COINS ist eines von vier Regionalvorhaben, die neben einem Begleitvorhaben innerhalb des Calls „Nachhaltiges Landmanagement in Subsahara-Afrika: Durch Forschung vor Ort Lebensgrundlagen verbessern“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert werden. Der Call ist in die BMBF-Strategie „Forschung für Nachhaltigkeit“ (FONA) eingebettet. Das COINS-Konsortium besteht aus sechs deutschen und sieben afrikanischen Partnern aus Forschung und Wirtschaft. Die Studienregionen befinden sich in Ghana und im Senegal.

Das COINS-Konsortium mit Vertreterinnen und Vertretern der Projektpartner
DLR, Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung e. V. (ZALF), United Nations University Institute for Environment and Human Security (UNU-EHS), Ruhr-Universität Bochum, Universität Hohenheim, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn aus Deutschland und University of Ghana, United Nations University Institute for Natural Resources in Africa (UNU-INRA), West African Science Service Centre on Climate Change and Adapted Land Use (WASCAL), Manobi Africa PLC, Initiative Prospective Agricole et Rurale (IPAR), Savanna Agriculture Research Institute (SARI), Agriculture and Climate Risk Enterprise Limited (ACRE Africa) aus vier afrikanischen Ländern – sowie des Begleitvorhabens INTERFACES.

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