27. November 2023

UN-Generalsekretär Guterres besucht EOC-Antarktisstation

Vor der Weltklimakonferenz COP28 in Dubai hat UN-Generalsekretär António Guterres zusammen mit dem chilenischen Staatspräsident Gabriel Boric und einer hochrangigen Delegation die Antarktis besucht. Sein Besuch führte ihn auf den äußersten, nordöstlichen Ausläufer der Antarktischen Halbinsel. Hier befinden sich neben der chilenischen Bernardo-O’Higgins-Station die deutsche Satellitenempfangsstation GARS O’Higgins.

Die deutsche Antarktis-Empfangsstation GARS O’Higgins

GARS O’Higgins wird ganzjährig von Mitarbeitern des EOC betrieben. Mit einer speziell für den Antarktiseinsatz konstruierten 9-m-Antenne empfangen sie hier Satellitendaten. Der pol-nahe Standort ermöglicht, mehrmals täglich, die polarumlaufenden Satelliten zu erfassen und Daten herunter- bzw. Steuerkommandos hochzuladen. Mit Hilfe der hier empfangenen Daten beobachtet das EOC z.B. über Jahrzehnte hinweg die Entwicklung der Schelfeisbereiche. Deren Stabilität entscheidet unter anderem darüber, in welchem Maß die Antarktis zum globalen Meeresspiegelanstieg beiträgt. Das Schelfeis wirkt wie ein Bremsschuh, der das Abfließen der Gletscher ins Meer kontrolliert. Ein Teil der Daten wird unmittelbar vor Ort verarbeitet. Es handelt sich dabei um Near-Realtime-Produkte, die Auskunft über den Zustand und die Verteilung der Meereisflächen geben. Die Radaraufnahmen stehen kurze Zeit nach Überflug des Satelliten zur Verfügung und können per Mail an Schiffe versendet werden, die das antarktische Meereis durchqueren. Die Aufnahmen liefern auch bei Nacht und schlechter Sicht hochgenaue Information, anhand derer z.B. das deutsche Forschungsschiff „Polarstern“ sicher durch das Eis navigiert und große Mengen Treibstoff und Emissionen einspart werden können.

Das DLR betreibt GARS O’Higgins seit 1991 in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG). Das BKG nutzt die Antenne als Teil eines weltweiten Messnetzwerks, um tektonische Plattenbewegungen hochgenau zu vermessen. Derzeit wird die Station grundlegend überholt und Teile der Infrastruktur erneuert. Die Arbeiten werden 2025 abgeschlossen.

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