Vor zwei Jahren hat die Europäische Weltraumorganisation erstmals wieder nach 13 Jahren Astronautinnen und Astronauten für künftige Missionen ernannt. Sie wurden aus über 22 500 Bewerbungen ausgewählt. Am 6.2. besuchten sie nun im Rahmen ihrer Grundausbildung das EOC.
Zur Ausbildung der Astronautinnen und Astronauten gehört auch eine Basisschulung zur Erdbeobachtung. Im Zuge dieser Fortbildung erhielt das Team im EOC eine vertiefende Einführung in ausgewählte, gesellschaftsrelevante Anwendungen der Erdbeobachtung. EOC-Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen zeigten, wie die Erdbeobachtung genutzt werden kann, um die hochdynamische Entwicklung urbaner Räume zu beobachten und Planungsgrundlagen für deren Management zu schaffen. Unter anderem wurde gezeigt, wie Satelliten dabei helfen können, die Luftqualität in Städten zu erfassen, damit daraus das zusätzliche Gesundheitsrisiko für deren Bewohner abgeschätzt werden kann.
Darüber hinaus wurde an aktuellen Beispielen gezeigt, wie Satellitendaten bei Naturkatastrophen und humanitären Krisen helfen können. Im Zentrum für satellitengestützte Kriseninformation (ZKI) am EOC erhielten die angehenden Astronautinnen und Astronauten Einblick, wie dort aus Satellitendaten Kartenmaterial für Kriseneinsatzkräfte entstehen. Im Anschluss entstand eine Diskussion darüber, wie künftig Bilder von der ISS die zeitnahe Kriseninformation unterstützen könnten.
Ein besonderes Highlight bildete am Schluss der Besuch des Geovisualisierungslabors. Hier zeigten sich die ESA-Kandidatinnen und -Kandidaten von der VR-Applikation begeistert, mit der sie sich dreidimensional vor Augen führen konnten, wie rasant in den letzten Jahren die Nutzung des Weltraums zugenommen hat und Weltraumschrott zu einer immer größeren Bedrohung für die Nutzung der Raumfahrt wird.
