4. Februar 2025

Auszeichnung der Open Web Search Initiative

Die IT Chefin von Microsoft Deutschland, Anna Kopp, und die Leiterin Digitale Ethik und Compliance der Deutschen Telekom, Maike Scholz, überreichen den CDR-Preis "Verantwortliche Innovation" an die Open Search Foundation e.V.

Das EOC und weitere Institute des DLR unterstützen seit mehreren Jahren in den Projekten „OpenSearch@DLR“ und „OpenWebSearch.eu“ die Bemühungen für eine offene europäische Infrastruktur für die Websuche. Ziel ist die digitale Souveränität Europas und ein offener, fairer Suchmaschinenmarkt. Stellvertretend für die europäische Open Web Search Initiative wurde die Open Search Foundation e.V. nun vom „Bundesverband der Digitalwirtschaft“ und „Bayern-Innovativ“ am 29.1.2025 in Berlin mit dem Corporate Digital Responsibility Award in der Kategorie „Verantwortungsvolle Innovation“ ausgezeichnet.

Im Projekt OpenWebSearch.eu wird ein prototypischer, offener Webindex entwickelt. Für diesen werden Webtextdaten von Milliarden von Webseiten gesammelt, aggregiert, verschlagwortet und teils nach Ortsbegriffen georeferenziert. Webindex und Webdatenpool dienen einer Vielzahl von Webdiensten, Suchmaschinen und statistischen, georäumlichen Analysen als Basis. Das DLR bringt unter anderem seine „High Performance Data Analytics“- Infrastruktur „terrabyte” in das Projekt ein und arbeitet dabei eng mit anderen Großrechenzentren zusammen, wie dem Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) in Garching, dem CERN in der Schweiz, IT4I in Tschechien und dem CSC in Finnland, Partnern aus Wissenschaft und Industrie, sowie mit der Open Search Foundation e.V..

Im Projekt OpenSearch@DLR werden Verfahren entwickelt, um interne und externe Webdatenbestände für Anwendungen in Wissenschaft und Forschung zu erschließen. Informationen, Daten und Metadaten können so in Datenportalen, wie denen des EOC, einfacher gefunden werden. Hierzu werden Metadatenbestände des Deutschen Satellitendatenarchivs und weiterer Datenplattformen am EOC mit passenden Webinformationen, wie z.B. einschlägigen Fachpublikationen, relevanten Analysemethoden oder weiterführenden Webseiten aus dem Internet verknüpft und angereichert. Dadurch lässt sich die Suche nach Satellitendaten und entsprechenden Auswerteverfahren für den Anwender noch interessanter und informativer gestalten. Auch im Fall großer Katastrophen hilft ein umfassender und aktueller Webindex bei der statistischen und geo-räumlichen Ergänzung des aus Satellitendaten gewonnenen Lagebilds. Dazu werden weiterführende, Internetbasierte Lagebeschreibungen z.B. aus Nachrichtenportalen oder von lokalen Webseiten der betroffenen Regionen thematisch, zeitlich und räumlich automatisiert ausgewertet und die aus den Webtexten gewonnenen Informationen mit den Satellitenbildanalysen kombiniert.

Die Open Search Foundation e.V. wurde 2018 gegründet. In dem gemeinnützigen Verein engagieren sich ehrenamtlich Wissenschaftler (u.a. aus dem EOC), Bürger, IT-, Medien- und Kommunikationsexperten. Sie koordiniert die europaweite Open Web Search Initiative und vernetzt hierzu Wissenschaft, Industrie, Großrechenzentren, Politik und Zivilgesellschaft.

Der wirtschaftsnahe CDR-Preis honoriert die Bemühungen für Transparenz und freien Informationszugang im digitalen Raum und zeigt, wie wichtig es ist, dass sich Großforschungszentren, wie das DLR, gemeinsam mit anderen Akteuren aus Wirtschaft und Gesellschaft vernetzten.

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Kontakt

Dr. Stefan Voigt

Projektleiter OpenSearch@DLR
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Deutsches Fernerkundungsdatenzentrum
Georisiken und Zivile Sicherheit
Münchner Straße 20, 82234 Weßling