Nutzung

Mit den relativ günstigen natürlichen Standortbedingungen und der landwirtschaftlichen Größen­struktur kommt dem Sektor Landwirtschaft eine Schlüsselfunktion für die Region Demmin zu. Die Region hat einen hohen  Anteil an Betrieben, die zwischen 200 bis mehr als 1.000 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche bewirtschaf­ten. Die durchschnittliche Bewirtschaftungsfläche pro Betrieb lag im Jahr 2007 bei 313 ha und damit deutlich über dem Landes­durchschnitt Mecklenburg-Vorpommerns von 216 ha (Statistisches Landesamt Mecklenburg-Vorpommern, 2007).

Heute wird das Gebiet überwiegend ackerbaulich genutzt. Die Niedermoore dienen der Grünlandnutzung. Ein Teil dieser Niedermoorstandorte wurde im Rahmen von Renaturierungsmaßnahmen wiedervernässt. Die Wälder sind größtenteils auf die Moränenstandorte beschränkt. Im Untersuchungsge­biet zwischen den anhydromorphen Böden der pleistozänen Platten und vermoorten Niederungen sind Gleye stark verbreitet (Albrecht, 1991).

Die fruchtbaren Böden und die Reliefarmut der Lehmplatten führten zu einer intensiven landwirtschaft­lichen Nutzung. Die Folge war die Ausräumung kleiner Landschaftselemente und ein Nivellieren des Landschaftsbildes.

Anbaustruktur der Interessengemeinschaft DEMMIN

Große Teile des Testgebietes DEMMIN sind durch Ackerzahlen über 41 bewertet. Die IG Demmin bewirt­schaftet im Testgebiet ca. 30.000 ha. Die mittlere Feldblockgröße für das Ackerland im Landkreis Demmin beträgt 54,32 ha, wobei auch Schläge einer Größe über 200 ha bewirtschaftet werden.

Das Diagramm liefert einen Überblick über die Anbaustruktur der Interessengemeinschaft DEMMIN. Die im Test­gebiet angepflanzten Hauptfruchtarten sind Winterungen (z.B. Winterweizen, -gerste, -roggen, -raps), die auf fast 62% der Felder angebaut werden. Mais und Hackfrüchte machen etwa 18% der angebauten Fruchtarten aus. Mais und Grünland(Weide/Gras) dienen der Futtermittelproduktion (Borg et al., 2009; Zabel, 2008).

Infolge der hohen Standortvariabilität im Testfeld DEMMIN sind die räumlichen und zeitlichen Verände­rungen auf engem Raum innerhalb der vergleichsweise großen Schläge (>100 ha) bei der Bewirtschaf­tung zu berück­sichtigen, so dass eine teilschlagbezogene Bewirtschaft erforderlich ist.

Der Teststandort DEMMIN ist eine relativ waldarme Kulturlandschaft. Der Waldanteil liegt bei lediglich ca. 14 %, was als zusätzlicher positiver Faktor im Hinblick auf die landwirtschaftliche Eignung dieses Land­schaftsraumes anzusehen ist.

Literatur

Albrecht, G. (1991): Exkursionsführer Mecklenburg-Vorpommern - Zehn geographische Exkursionen durch typische Landschaften eines neuen Bundeslandes (1. Auflage).-  Verlag Höller und Zwick, Braunschweig.- S. 167.

Borg, E., Lippert, K., Zabel, E., Löpmeier, F.J., Fichtelmann, B., Jahncke, D., Maass, H. (2009): DEMMIN – Teststandort zur Kalibrierung und Validierung von Fernerkundungsmissionen.- In: 15 Jahre Studiengang Vermessungswesen – Geo­dätisches Fachforum und Festakt, Neubrandenburg.- S. 401 - 419

Statistisches Landesamt Mecklenburg-Vorpommern (2007): Statistischer Bericht C4935 2007 01, Tabelle 12. Landwirtschaftliche Betriebe 2003 und 2007 nach Hauptnutzungs- und Kulturarten.- S. 20 -21.

Zabel, E. (2008): mündliche Mitteilung