2005 – 2011

GITEWS

Das deutsche Konzept zur Einrichtung eines Tsunami-Frühwarnzentrums für die Region des Indischen Ozeans baut auf verschiedenen Arten von Messintrumenten (Sensoren) auf. In etwa 90% alle Fälle wird der Tsunami durch ein Erdbeben, ansonsten durch Vulkanausbrüche oder Erdrutsche, ausgelöst. Ziel ist es, durch die Auswertung verschiedener Messgrößen möglichst frühzeitig Hinweise auf einen Tsunami und dessen Ausmaß zu erhalten. Eine Tsuami-Welle bereitet sich im offenem Meer mit bis zu 700 km/h aus. Für die beschriebene Region vergehen von der Entstehung eines Tsunamis bis zum ersten Aufrollen der Welle auf die Festlandküsten von Indonesien etwa 20 Minuten. In dieser Zeit können verschiedene Sensoren, die an unterschiedlichen Standorten im Ausbreitungsbereich der Welle aufgebaut werden, frühzeitig Abweichungen vom Normalzustand (Anomalien) erfassen.
Zu den Sensoren des Tsunami-Frühwarnsystems zählen neben Erdbebenmessstationen, Positionsbestimmungs-Messstationen, Küstenpegeln und Ozeanbojen auch auf dem Meeresboden abgelassene Druckmesser.

In einem Warnzentrum in Indonesien werden aussergewöhnliche Messdaten sofort mit einer Vielzahl von zuvor berechneter Tsunami-Simulationen abgegelichen, um eine zuverlässige Tsunami-Warnungen oder -Entwarnungen herausgeben zu können.

Durch die Einbindung lokaler Wissenschaftler und Techniker im Rahmen des 'Capacity Building'-Programms, sowie über gezielte Maßnahmen zur Entwicklung eines Gefahrenbewußtseins wird eine langfristige Strategie zur Vermeidung von Menschenverlusten angestrebt.

GITEWS ist ein Projekt der deutschen Bundesregierung im Rahmen des Wiederaufbaus der vom Tsunami betroffenen Region am Indischen Ozean. Es wird durch ein Konsortium aus acht Einrichtungen in Deutschland getragen:
GeoForschungsZentrum Potsdam (GFZ), Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI), Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), GKSS Forschungszentrum Geesthacht, Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ), Konsortium Deutsche Meeresforschung (KDM), Leibniz-Institut für Meereswissenschaften (IFM-GEOMAR), United Nations University Institute for Environment and Human Security (UNU-EHS).