EML Batch 3.4: Experimentdurchführung on-Orbit auf der ISS abgeschlossen
Am 22. August 2024 konnten die letzten Zyklen der on-Orbit Experimente des EML Batch 3.4 im elektromagnetischen Levitator (EML) auf der Internationalen Raumstation (ISS) erfolgreich beendet werden.
EML ist eine Experimentanlage, die dem berührungsfreien Prozessieren flüssiger Metallproben dient. Die Probe wird dabei in einer Spule durch ein elektromagnetisches Wechselfeld positioniert und aufgeschmolzen. Die frei schwebenden, flüssigen Proben werden dabei z.B. in Bezug auf thermophysikalische Eigenschaften (Viskosität, Oberflächenspannung, Dichte, elektrische Leitfähigkeit, spezifische Wärme) beziehungsweise in Bezug auf das Erstarrungsverhalten der Probe untersucht. Durch die fehlende Schwerkraft und das behälterfreie Prozessieren der Probe bietet dieses Experiment Daten von hoher Präzision, sogar im unterkühlten Temperaturbereich.
Während Batch 3.4 wurden insgesamt 119 Zyklen an den folgenden vier Proben durchgeführt: Co38.5Si61.5, Ti50Al50, Zr80Pt20 und ZrNb2.5O0.11Fe(x). Bei den wissenschaftlichen Experimenten standen folgende Schwerpunkte im Fokus:
- Messungen der elektrischen Leitfähigkeit und Dichte im festen sowie flüssigen Zustand der Proben
- Erstarrungsverhalten der Proben
- kalorimetrische Messungen zur Bestimmung der hemisphärischen Emissivität sowie spezifischen Wärmekapazität im festen sowie flüssigen Zustand der Proben
- Messungen thermophysikalischer Eigenschaften wie z. B. der Viskosität und Oberflächenspannung
Bei den Probensystemen handelt es sich um Modellsysteme für eutektische Erstarrung bzw. hohe Unterkühlbarkeit, einer Legierung zur Untersuchung ikosaedrischer Phasen und einer kommerziellen Zirkonlegierung.