Security Risk Assessment und Optimierung von Sicherheitskonzepten

Sicherheit und Resilienz für Kritische Infrastrukturen

Identifikation und Bewertung von Eindringsequenzen

Kritische Infrastrukturen (KRITIS) wie Energieversorgung, Wasserleitungen oder Kommunikationsnetze sind für unser tägliches Leben unverzichtbar. Doch was passiert, wenn etwas Unvorhergesehenes passiert, wie Naturkatastrophen oder gezielte Angriffe? In der Abteilung „Resilienz- und Risikomethodik“ beschäftigen wir uns genau damit.

Wir in der Abteilung „Resilienz- und Risikomethodik“ entwickeln Modelle und Methoden, die helfen, Risiken für Kritische Infrastrukturen besser zu verstehen und Schutzmaßnahmen gezielt zu planen. Unser Ziel: Wichtige Einrichtungen sollen auch in Krisensituationen stabil bleiben.

Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Security-Forschung, die sich mit gezielter Sabotage und Angriffen beschäftigt. Wir untersuchen, wie Angreifer in Systeme eindringen können und wo es Schwachstellen gibt. Unser Ziel ist es, Sicherheit so zu planen, dass wichtige Einrichtungen selbst unter gezieltem Druck von außen stabil bleiben. Dafür arbeiten wir eng mit Betreibern Kritischer Infrastrukturen und Behörden mit Sicherheitsaufgaben zusammen.

Schutzkonzepte für Infrastrukturen

Einer der zentralen Bereiche unserer Forschung ist die Sicherheit von Netzanlagen. Wir untersuchen, wie Angriffe auf Teile der Energieversorgung durchgeführt werden können und welche Werkzeuge oder Vorgehensweisen genutzt werden. Zudem analysieren wir, welche Sicherheitsmaßnahmen notwendig sind, um solche Angriffe zu verzögern und rechtzeitig zu erkennen. Wichtig dabei: Wie lange kann ein Angreifer an einem Zugangspunkt aufgehalten werden, wie viel Zeit vergeht bis zum Eingreifen und an welchen Stellen ergeben sich Schwachpunkte? Auf dieser Grundlage entwickeln wir Vorschläge, wie das Sicherungssystem verbessert werden kann und prüfen, ob diese Maßnahmen im Verhältnis von Aufwand und Nutzen angemessen und wirtschaftlich sind.

Darüber hinaus schauen wir auch auf die künftigen Herausforderungen: Mit dem Ausbau von erneuerbaren Energien und dezentraler Erzeugung und Speicherung von Energie verändern sich die Netze – was neue Risiken mit sich bringt. Gemeinsam mit Netzbetreibern analysieren wir, welche Energiesystem-Komponenten künftig besonders geschützt werden müssen und welche Auswirkungen Angriffe oder Störungen auf die Energieversorgung haben könnten. So können wir frühzeitig Schwerpunkte setzen und wirksame Schutzkonzepte entwickeln, die das System auch in Zukunft schützen.

Drohnenabwehrmodelle – Bedrohungen und Risiken im Luftraum identifizieren

Ein weiteres Thema ist der Schutz vor Drohnen, die zunehmend auch für Angriffe oder Spionage missbraucht werden, etwa für Störflüge an Flughäfen. Meist ist auch bei erfolgreich erkannten Drohnen im Vorhinein schwer zu erkennen, welche Absicht hinter einem Drohnenflug steckt. In unseren Projekten entwickeln wir Methoden, um Drohnen in Echtzeit zu erkennen und zu unterscheiden. Dabei können wir schnell feststellen, ob es sich um eine Gefahr handelt und welche Ziele angegriffen werden könnten. So können geeignete Schutzmaßnahmen ergriffen werden, bevor Schaden entsteht.

Auf diese Weise schaffen wir in unseren Forschungsprojekten die Grundlage für wirksame Schutzkonzepte, die den Herausforderungen heutiger und zukünftiger Kritischer Infrastrukturen gerecht werden. Gleichzeitig tragen wir dazu bei, Risiken frühzeitig zu erkennen, zu bewerten und für Entscheidungsträger greifbar zu machen.

Unsere Forschung auf einen Blick

  • Widerstandsfähige Infrastrukturen: Forschung zu Methoden, die Kritische Infrastrukturen auch bei Naturereignissen oder Angriffen funktionsfähig halten.
  • Schutz vor gezielten Angriffen: Analyse von Schwachstellen, Angriffswegen und wirksamen Sicherheitsmaßnahmen für sensible Anlagen.
  • Sichere Energiesysteme: Untersuchung der Sicherheit von Netzanlagen sowie der Auswirkungen neuer Energietechnologien auf Risiken und Verwundbarkeit.
  • Drohnenabwehr im Luftraum: Entwicklung von Modellen, die Drohnen in Echtzeit erkennen, einschätzen und potenzielle Bedrohungen identifizieren.

  • Praxisnahe Sicherheitskonzepte: Enge Zusammenarbeit mit Betreibern und Behörden, um realistische, wirksame und zukunftsfähige Schutzmaßnahmen zu entwickeln.

Weiterführende Informationen

  • Dustin Witte, Eva-Louisa Hefler, Daniel Lichte and Kai-Dietrich Wolf:
    On Pareto Optimality of Physical Security Concepts Balancing Multiple Protection Objectives
    ESREL SRA-E 2025

Kontakt

Dr.-Ing. Daniel Lichte

Abteilungsleiter
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Institut für den Schutz terrestrischer Infrastrukturen
Resilienz - und Risikomethodik
Rathausallee 12, 53757 Sankt Augustin