22. Januar 2025

Rückblick auf die 5. UAV Flight Test Convention in Cochstedt

Am 16. und 17. Oktober 2024 veranstaltete die DLR-Einrichtung Technologien für Kleinflugzeuge am Nationalen Erprobungszentrum für Unbemannte Luftfahrtsysteme die fünfte Ausgabe der UAV Flight Test Convention (UAV: Unmanned Aerial Vehicle – dt.: Unbemannte Luftfahrzeuge). Bei der Veranstaltung kamen etwa 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Wissenschaft und Wirtschaft in Cochstedt (und parallel auch virtuell) zusammen, um sich über aktuelle Herausforderungen, Trends und Entwicklungen im Bereich der unbemannten Luftfahrt auszutauschen und Erfahrungswerte zu teilen.

Breites Themenspektrum

Das Programm der diesjährigen Flight Test Convention umfasste über zwei Tage verteilt insgesamt 22 Vorträge, welche ein breites Spektrum an Themen abdeckten. So stellten einige Referentinnen und Referenten etwa Konzepte und Strategien vor, um den technischen und regulatorischen Herausforderungen zu begegnen, die sich bei der praktischen Erprobung von unbemannten Luftfahrtsystemen (UAS) ergeben.

Neben zahlreichen innovativen Konzepten wurden im Rahmen der Vorträge außerdem konkrete Projekte und Fluggeräte vorgestellt, die in der Praxis bereits umgesetzt und erprobt worden sind. Einige davon, wie etwa das HyBird-Flugzeugkonzept und die Innovationen aus der Kooperation des DLR mit der Firma Wings for Aid, waren dabei in der Vergangenheit bereits Bestandteil von Flugversuchen am Nationalen Erprobungszentrum für Unbemannte Luftfahrtsysteme in Cochstedt.
Abgerundet wurden die Vorträge von einer lebhaften und anregenden Podiumsdiskussion zum Thema „Current and Future Challenges of UAV Flight Testing“ (dt.: Gegenwärtige und zukünftige Herausforderungen bei der Erprobung von unbemannten Luftfahrzeugen).

Insgesamt referierten bei der diesjährigen Flight Test Convention 21 Vortragende aus elf verschiedenen Unternehmen und Institutionen, sowie DLR-intern von den Instituten für Flugsystemtechnik, Elektrifizierte Luftfahrtantriebe und dem Nationalen Erprobungszentrum für Unbemannte Luftfahrtsysteme.

Beeindruckende Flugdemonstrationen

Die Austragung der Flight Test Convention am Nationalen Erprobungszentrum in Cochstedt ermöglichte es den Teilnehmenden dieses Jahr, ihre Konzepte und Fluggeräte nicht nur theoretisch vorzustellen, sondern auch in der Praxis zu demonstrieren. So präsentierten beispielsweise die Vertreter vom DLR-Institut für Flugsystemtechnik aus Braunschweig das Flugzeugmodell PROTEUS, welches derzeit u. a. im Rahmen des Projekts morphAir als Versuchsträger verwendet wird, um skalierte Flugtests (en.: scaled flight tests) durchzuführen. Bei derartigen Erprobungen kommen zunächst kleinere Fluggeräte zum Einsatz, damit neue Technologien bei möglichst geringerem finanziellen Risiko und ohne größere regulatorische Hürden getestet und analysiert werden können.

Das vorgeführte PROTEUS-Modell hat eine Spannweite von 2,5 Metern, ein maximales Abfluggewicht von ca. 25 Kilogramm und erreicht eine maximale Fluggeschwindigkeit von 300 Kilometern pro Stunde. Anlässlich des Projekts morphAIR wird momentan bereits eine größere Variante des PROTEUS mit 2,99 Metern Spannweite und 70kg Abfluggewicht entwickelt.

Ein beliebtes Format

Die UAV Flight Test Convention wird seit 2019 jährlich von jeweils wechselnden Institutionen und Organisationen ausgetragen (2020 fiel die Veranstaltung coronabedingt aus), wobei die Zahl der Teilnehmenden zuletzt stetig angestiegen ist. Bisherige Veranstalter waren das Zentrum für angewandte Luftfahrtforschung Hamburg (ZAL) gemeinsam mit Airbus, die Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW), das Institut für Flugzeug-Systemtechnik der Technischen Universität Hamburg (TUHH) sowie die Delft University of Technology. Die Veranstaltung richtet sich dabei an alle, die an der Entwicklung und Erprobung von unbemannten Luftfahrzeugen beteiligt sind.

Bei der UAV Flight Test Convention handelt es sich nicht um eine „klassische“ hochkarätige wissenschaftliche Konferenz, vielmehr steht der unkomplizierte und niedrigschwellige Erfahrungsaustausch von Akteuren innerhalb des Flugerprobungs-Ökosystems im Vordergrund.