SensorKids Aktionstage erfolgreich abgeschlossen

- An sechs Tagen arbeiteten DLR-Forschende mit Kindern im Graefekiez zusammen
- Die Kinder waren als Co-Forschende tätig und sammelten zum Beispiel Daten zur Lärm- und Feinstaubbelastung
- Ebenso konnten sie ihre Meinung zur Umgestaltung des Graefekiez mitteilen und ihre Vorstellungen zur Zukunft des Viertels ausarbeiten
Die sechs Aktionstage sind nun vorbei und haben viele Erkenntnisse über die Schulwegmobilität von Kindern sowie ihre Raumnutzung und -aneignung in einem verkehrsberuhigten Quartier gebracht. Zudem konnten im Projekt tiefergehende Erfahrungen zur partizipativen, qualitativen Forschung mit Kindern gesammelt werden. Im thematischen Fokus aller Aktionstage stand die Untersuchung des Mobilitätsverhaltens der Kinder sowie ihre Wahrnehmung und Einschätzung der verkehrlichen Umgestaltung und Verkehrsberuhigung im Graefekiez. Dazu haben die Kinder Walking Interviews sowie partizipative Messungen zur Feinstaub- und Lärmbelastung mit dem partizipativen Umweltsensor ‚senseBox‘ durchgeführt, Sketch Maps erstellt, durch Photovoice, Zeichnungen und KI-Bildergenerierung ihre Einstellungen gegenüber ihrem Kiez sowie der Umgestaltung veranschaulicht, Mobilitätstagebücher geführt, und als Co-Forschende eigene Fragestellungen und Hypothesen zu Verkehrsraumgestaltung und verkehrlichen Umweltbelastungen entwickelt.
Das DLR war für insgesamt sieben Tage an einer im Kiez gelegenen Schule und hat intensiv mit den Schülerinnen und Schülern als Co-Forschenden gearbeitet. Dabei fanden gemeinsame Begehungen des Graefekiez statt, die Kinder haben in Kleingruppen eigene Forschungsfragen entwickelt und Daten erhoben, ihre Ergebnisse diskutiert sowie den anderen Gruppen, aber auch Lehrkräften und den Erziehungsberechtigten präsentiert. Dies ermöglichte einerseits das Miteinbeziehen von Kindern in den Forschungsprozess und andererseits einen Perspektivwechsel der Forschung, um herauszuarbeiten, welche Fragestellungen, Orte und Mobilitätsoptionen für Kinder relevant und wichtig sind.
Das Projekt leistet einen wertvollen Beitrag für die Verkehrsforschung, da die Bedürfnisse und Anforderungen von Kindern an den öffentlichen Straßenraum und den städtischen Verkehr im Fokus des Projekts stehen. Kinder sind aktuell in der Verkehrsforschung und Planungspraxis noch unterrepräsentiert, das Projekt hat hier einen wertvollen Beitrag geleistet, den Forschungsbereich der Kindermobilität voranzutreiben. Oftmals werden die Perspektiven von Kindern in Planungsprozessen zu wenig berücksichtigt. Da sich ihre Perspektive von denen der Erwachsenen unterscheidet, können durch die Partizipation von Kindern im Forschungsprojekt bedeutende Einblicke über ihre Raumnutzung, Raumaneignung und ihre Mobilität gewonnen werden.