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EASIER

Nahtlose nachhaltige urbane Mobilität im Alltag

Das internationale Forschungsprojekt EASIER verfolgt einen klaren Ansatz: nachhaltige Mobilität attraktiv durch die Kombination verschiedener Mobilitätsformen machen. Dafür braucht es die Forschung an verschiedenen Ansatzpunkten.

  • Schaffung neuer Erkenntnisse über das Nutzerverhalten und die Präferenzen in der städtischen Mobilität,
  • Nahtlose Integration aktiver und gemeinsam genutzter Verkehrsträger mit dem öffentlichen Nahverkehr durch Netzgestaltung,
  • Effiziente Tarifsysteme, die die Nutzung nachhaltiger Verkehrsträger fördern und gleichzeitig die Einnahmen des ÖPNV sichern,
  • Vergrößerung der Einzugsbereiche von Bahnhöfen durch baulich attraktiv gestaltete Zugangs- und Ausstiegsmöglichkeiten,
  • Verbesserung nahtloser Umstiegssituationen an Bahnhöfen,
  • Ein wirksamerer Rechtsrahmen zur Förderung einer verbesserten Mobilität.

Das DLR-Institut für Verkehrsforschung konzentriert sich innerhalb des Projektes auf die attraktive Gestaltung von Stationsumgebungen.

53% der Reisezeit mit dem Öffentlichen Nahverkehr findet der Bahn statt, die restlichen 47% läuft man zu, von oder in der Station (Hillnhütter, 2016).

Schwerpunkt attraktive Umstiege

Der Anteil aktiver Mobilität (Fuß und Fahrrad) und des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) ist bei der Verkehrsmittelwahl derzeit stark Ausbaufähig. Indem der Zugang zum ÖPNV und die Verbindungen zwischen verschiedenen Verkehrsmitteln zu Fuß und mit dem Fahrrad attraktiv gestaltet und geplant werden, untersucht das Institut für Verkehrsforschung verschiedene Umgestaltungsmaßnahmen.

Zwei unterschiedlichen Fallbeispiele in Berlin wurden in Abstimmung mit den lokalen Partnern festgelegt. Betrachtungsgegenstand sind Haltestellen des ÖPNV und deren Umgebung, insbesondere die Fußwege, die verschiedene Standorte der Verkehrsmittel bzw. Haltepunkte verbinden. Mittels 'Tactical Urbansim', einer vorübergehenden Veränderung der gebauten Umwelt, sollten attraktive Umstiegssituationen getestet werden. Diese wurden in einer virtuellen Welt immersiv erlebbar gemacht.

Umstiegsorte mit Herausforderungen

Weite Transferwege
Nicht immer können alle Umstiege ideal zusammenliegen. In Berlin Lichtenberg ist der Transferweg von dem S- und U-Bahnhof zu den Bussen, zu der angrenzenden Sharing-Station oder in die Nachbarschaft mit einem Fußweg über einen Bahnhofsvorplatz verbunden.

Als Fallbeispiele wurden in Abstimmung mit den lokalen Partnern die sogenannten Jelbi-Stationen am U-Bahnhof Haselhorst, sowie am S- und U-Bahnhof Lichtenberg ausgewählt. Dies sind Mobilitätsstation, an denen auf einer gekennzeichneten Fläche mehrere Verkehrsmittel zur Verfügung stehen, u.a. Carsharing und Elektrotretroller-Sharing. Die nächsten Haltestellen befinden sich an etwa 100 bis 200 Meter entfernten Standorten und sind durch Straßen und andere Barrieren räumlich getrennt. Somit weisen beide Fallbeispiele eine andere räumliche Struktur und Situation in der Umgebung auf.

Räumliche Trennung der verschiedenen Mobilitätsoptionen
Am Bahnhof Lichtenberg müssen sich die Fahrgäste entscheiden, in welche Richtung sie gehen wollen. Die Mobilitätsstation liegt nicht nur auf der anderen Straßenseite, sondern bildet mit dem Busbahnhof und dem S- und U-Bahnhof ein Dreieck.

Immersiv Umgestaltung erleben

Mit Virtual Reality können Umgestaltungsmaßnahmen vor ihrer Umsetzung immersiv erlebbar gemacht werden. Das macht nicht nur Lust auf mehr - die konkreten Maßnahmen können bewertet und angepasst werden. So kann auf mögliche Probleme oder Sorgen von Befragten und Nutzenden eingegangen werden.

Bei der Erprobung in den Fallbeispielen in Berlin konnten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler spannende Erkenntnisse zur Methodik und Transformation gewinnen, die im Projekt EASIER als übertragbare Blaupause aufbereitet werden. Ziel ist es, Handlungsempfehlungen für Städte und Verwaltungen zu entwickeln.

EASIER - Tactical Urbanism VR
Immersiv in eine mögliche Umgestaltung eintauchen: Für viele der Befragten ist das Erlebnis ein Highlight und vereinfacht die Kommunikation über Umsetzungsideen.

Projektpartner

Koordiniert wird das Projekt durch Prof. Otto Anker Nielsen vom Danmarks Tekniske Universitet (DTU) (Dänemark), Institut for Teknologi, Ledelse og Økonomi.

Das Projektkonsortium besteht aus:

  • Metroselskabet (METRO) (Dänemark)
  • Region Hovedstaden (RH) (Dänemark)
  • Norges teknisk-naturvitenskapelige universitet (NTNU) (Norwegen)
  • Lunds Universitet (ULUND) (Schweden)
  • Technische Universität Kaiserslautern (TUK) (Deutschland)
  • Deutsches Institut für Urbanistik (DIFU) (Deutschland)

Zudem haben 25 weitere Partner einen Letter of Intent unterzeichnet, erhalten aber keine Zuwendung. Für das im DLR untersuchte Forschungsgebiet haben die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz Berlin, der Bezirk Spandau; BVG, voi; Fuss e.V. und Pro Bahn Absichtserklärungen unterzeichnet.

Förderung

Kontakt

Dr. Uwe Drewitz

Abteilungsleiter
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Institut für Verkehrsforschung
Räume in Mobilitäts- und Transportsystemen
Rudower Chaussee 7, 12489 Berlin