Anticipation of Conflicts using information from Satellites

ACIS

Ziel des Projekts „Anticipation of Conflicts using information from Satellites (ACIS)“ (Projektlaufzeit 03/2022-12/2023) war es, aus Satellitenbild- und Geodaten sowie weiteren Informationen (Krisen-)Indikatoren für das Auswärtige Amt abzuleiten. Diese Indikatoren sollten ge­ge­be­nen­falls in bestehende und zukünftige Konfliktmodelle, die das Kompetenzzentrum Krisenfrüherkennung der Universität der Bundeswehr München entwickelt, integriert werden.

In ACIS konnte ein umfangreicher fernerkundungsbasierter relevanter Datenkatalog mit geeigneten Informationen erstellt werden. Auf dieser Grundlage erfolgte eine Auswahl beziehungsweise weitergehende Erarbeitung von Indikatoren von hohem Interesse, die räumliche Unterschiede und Entwicklungen in den zwei ausgewählten, grenzüberschreitenden Konfliktregionen abbilden. Diese Indikatoren umfassten die Themen Anbindung/Vernetzung, Versorgung mit Gesundheitseinrichtungen, Umweltfaktoren und die Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln. In allen Fällen wurde auf frei verfügbare Datenquellen zurückgegriffen. Bei der Integration in die Konfliktmodelle konnte eine leichte Verbesserung im Vergleich zu Vergleichsmodellen festgestellt werden, hier ist jedoch zwischen der Verbesserung und dem nötigen Aufwand der Ableitung von Fall zu Fall zu entscheiden.

Als Ergebnis kann konstatiert werden, dass sich Fernerkundungs- und Geodaten eignen, um räumliche Unterschiede in Konfliktregionen sichtbar zu machen und deren Entwicklung über die Zeit zu verfolgen. Dies kann bereits Aufschluss über vulnerable Bevölkerungsgruppen, Entwicklungsrückstände oder Notlagen (wie z.B. Nahrungsmangel) liefern. Der Mehrwert der Fernerkundungs- bzw. Geodatenanalysen ist unter anderem durch die grenzüber-schreitenden und auf unterschiedlichen räumlichen Ebenen übertragbaren Ansätze als auch eine höhere zeitliche Informationsdichte gegeben. Die in ACIS entwickelten Methoden können mit Anpassungen auf größere Regionen übertragen werden, um so regionale Unterschiede grenzübergreifend und frühzeitig sichtbar zu machen.