Die Bundesjustizministerin Leutheusser-Schnarrenberger informiert sich über das EOC
Die Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger besuchte am 24. August das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Oberpfaffenhofen. Bei ihrem Rundgang durch das Service Lab des EOC erläuterte der Direktor des DFD, Prof. Stefan Dech, die Möglichkeiten der satellitengestützten Erdbeobachtung.
Besonderes Interesse bei der Ministerin fanden die Komponenten und die Wirkungsweise des deutsch-indonesischen Tsunami-Warnsystems GITEWS. Auf ihre Fragen zu den Unterschieden zu amerikanischen und japanischen Frühwarnsystemen im Pazifik wurde ihr die Kopplung der Messdatenauswertung mit vorausberechneten Tsunami-Szenarien erläutert, die bereits nach wenigen Minuten zu einer realistischen Lageabschätzung führt, so dass Warnungen und Evakuierungen sofort eingeleitet werden können.
Im Zentrum für satellitengestützte Kriseninformation ZKI wurde diese Thematik aufgegriffen, und der Ministerin die im März 2011 beim Erdbeben / Tsunami in Japan geleistete Notfallkartierungen für die lokalen Kriseneinsatzkräfte gezeigt. Am Beispiel der Feuerkartierung im Januar 2012 in Chile wurde der typische Ablauf eines Einsatzes von der Aktivierung, über die Rollenverteilung bis zur Datenauslieferung demonstriert. Frau Leutheusser-Schnarrenberger zeigte sich beeindruckt von der professionellen Umsetzung von Forschungsergebnissen in konkrete Anwendungen und der zeitnahen operationellen Unterstützung von Kriseneinsatzkräften.
Das ZKI ist ein Service des Deutschen Fernerkundungsdatenzentrums im DLR. Seine Aufgabe ist die Bereitstellung eines 24/7 Service für die schnelle Beschaffung, Aufbereitung und Analyse von Satellitendaten bei Natur- und Umweltkatastrophen, für humanitäre Hilfsaktivitäten und für die zivile Sicherheit weltweit. Die Produkte werden nach den spezifischen Bedürfnissen für nationale und internationale politische Entscheidungsträger, Lagezentren sowie Hilfsorganisationen erstellt und auch der Öffentlichkeit frei zugänglich gemacht.