„NDMC Young Scientist Award 2014“ an DFD-Wissenschaftler verliehen
Im Rahmen der diesjährigen internationalen NDMC-Konferenz (Network for the Detection of Mesospheric Change) (20.-22. Mai, 2014) wurden zwei Wissenschaftler aus dem DFD mit dem „NDMC Young Scientist Award 2014“ ausgezeichnet. Der Preis wird alle zwei Jahre durch eine international zusammengesetzte Jury an zwei Nachwuchswissenschaftler vergeben.
Frau Dr. Sabine Wüst wurde ausgezeichnet für ihre Arbeiten zur Abschätzung der potentiellen Energiedichte von atmosphärischen Schwerewellen aus Messungen des atmosphärischen Luftleuchtens (Airglow) mit dem bodengebundenen Infrarotspektrometer GRIPS.
Die Arbeit leistet einen Beitrag zum Prozessverständnis der Schwerewellenausbreitung in der Atmosphäre und ist von Relevanz insbesondere für die Verbesserung der Zielgenauigkeit von numerischen Klimamodellen. Sie ergänzt Messungen von satellitenbasierten Instrumenten und erlaubt eine Verbesserung von bodengestützten LIDAR-Beobachtungen im Bereich der Mesopausenregion.
Gegenwärtig verfügbare satellitenbasierte Messungen ermöglichen wegen ihrer Orbitalgeometrie nicht die zeitlich hochaufgelöste Beobachtung von Schwerewellen über mehrere Stunden hinweg über einem festen Ort.
Herr Dipl.-Phys. Carsten Schmidt erhielt die Auszeichnung aufgrund seiner Arbeiten zur Abschätzung der vertikalen Wellenlänge von atmosphärischen Schwerewellen aus Messungen bodengebundener GRIPS-Infrarotspektrometer. Die über mehrere Stunden hinweg zeitlich hochaufgelöste Erfassung der Strahlungsemission des angeregten Hydroxyl-Moleküls (OH) aus verschiedenen Rotations-Vibrationsübergängen, die jeweils aus verschiedenen Höhenbereichen stammt, ermöglicht die Abschätzung der räumlichen Struktur von Schwerewellen in drei Dimensionen. Die Erfassung der dritten räumlichen Dimension – neben der zeitlichen Dimension – erlaubt die vollständige Charakterisierung der Strukturfunktion atmosphärischer Schwerewellen. Das Verfahren könnte in die Architektur eines zukünftigen satellitengetragenen Instrumentes Eingang finden, um solche Informationen global und flächendeckend abzuleiten.