Öl an griechischen Stränden: Copernicus-Daten zeigen Verschmutzung
Am Sonntag, dem 10.09.2017 sank aus bislang ungeklärter Ursache der Tanker AGIA ZONI II vor der griechischen Küste unweit Athens. Während die Maßnahmen zur Eindämmung und Beseitigung des dadurch entstandenen Ölteppichs laufen, zeigen aktuelle Satellitenbilder das Ausmaß der Verschmutzung.
Am 13.09.2017 machte der Satellit Sentinel-2A des europäischen Copernicus-Programms eine Aufnahme des Gebietes zwischen dem Hafen Piräus und der Insel Salamis. Die Auswertung der Daten zeigt, welche Buchten von Salamis besonders stark von der Ölverschmutzung betroffen sind. Fast zeitgleich, nur 7 Minuten zuvor, erfolgte durch den Satelliten GeoEye-1 ebenfalls eine Aufnahme des Gebietes. In beiden Aufnahmen, sowohl von Sentinel-2A als auch von GeoEye-1, sind die Ölverschmutzungen erkennbar. Die verschmutzten Küstenbereiche fallen nach der Bildbearbeitung durch eine rot-braune Farbskala auf, während die Landoberflächen hell erscheinen.
Die Sentinel-2-Mission besteht aus zwei Satelliten, deren Sensoren die Erde in zwölf verschiedenen Spektralkanälen aufnehmen. Neben dem sichtbaren Spektrum gibt es auch Kanäle im Nahen und kurzwelligen Infrarot. Dank eines sehr breiten Aufnahmestreifens von 290 Kilometern können Sentinel-2A und -2B alle fünf Tage das gleiche Gebiet kartieren. Die hier genutzten Kanäle haben eine Bodenauflösung von 10 Metern. Dies ist für die Erkennung der Verschmutzung im Fall der AGIA ZONI II ausreichend.
Die Aufnahme von GeoEye-1 zeigt die gleichen Ölverschmutzungen mit einer deutlich höheren Auflösung von einem halben Meter und bestätigt damit die Analyse der Sentinel-2-Daten. GeoEye-1 ist ein kommerzieller, hochauflösender amerikanischer Satellit mit fünf Spektralkanälen im Sichtbaren und im nahen Infrarot.