03/2010 - 03/2013

SO2-Monitoring und Vulkanbeobachtungen (EVOSS, SACS und SMASH)

SO2 über dem Atlantik aus GOME-2 Daten nach der Eruption des Vulkans Capahue in Chile am 22. Dezember 2012.

Instrumente wie GOME-2 auf erdgebundenen Satelliten sind in der Lage, aus dem von der Erdoberfläche reflektierten Sonnenlicht auf die Menge von SO2 in der Erdatmosphäre zu schließen. SO2 gelangt nur durch vulkanische Aktivitäten sowie anthropogenen Quellen in die Erdatmosphäre. Deshalb eignet es sich hervorragend zum Beobachten und Vermessen von Vulkanausbrüchen, sowie zur kontinuierlichen Überwachung von Luftverschmutzung von urbanen Gebieten.

Vulkanausbrüche sind nicht nur eine große Gefahr für die lokale Bevölkerung, sondern können auch den Luftverkehr nachhaltig beeinträchtigen. Die von Vulkanausbrüchen freigesetzten Aschewolken können die Triebwerke von Flugzeugen beschädigen, während das ebenfalls freigesetzte SO2 in die Flugzeugkabine eindringen und zu Atemproblemen führen kann. SO2 wird in der Atmosphäre chemisch zu saurem Regen umgewandelt, welcher erhöhte Korrosion von Flugzeugteilen nach sich zieht. Die Luftfahrt hat daher ein großes Interesse, rechtzeitig Kenntnis über Vulkanausbrüche sowie die Position von Asche- und SO2-Wolken zu erhalten, um bei Bedarf Flugrouten anpassen zu können.

MF-ATP stellt für internationale Projekte mit dem Ziel einer kontinuierlichen Vulkanüberwachung SO2-Dichten, gewonnen aus GOME-2 Messungen auf den EUMETSAT MetOP-Satelliten, bereit. Sie decken die gesamte Erdoberfläche einmal täglich mit einer räumlichen Auflösung von 40 x 80 km2 ab. Anhand dieser Daten können globale Karten über die Ausbreitung von vulkanischen SO2-Wolken erstellt werden:

  • SACS (Support to Aviation Control Service) und SMASH (Study on an end-to-end SysteM for volcanic ASH plume monitoring and prediction): Diese beiden ESA-Projekte sammeln mittels verschiedener Instrumente Informationen und Messungen über SO2- und Aerosolemissionen und stellen sie in echtzeitnah online bereit. Die globale Abdeckung von satellitengestützten Sensoren ermöglicht dabei das Aufspüren von Vulkaneruptionen in abgelegenen Regionen. Beide Projekte unterstützen dabei die sogenannten Volcanic Ash Advisory Centers (VAACs), welche das Auftreten von Vulkanasche in der Luft beobachten und bei Bedarf den Luftverkehr warnen.

  • EVOSS Projekt (European Volcano Observatory Space Services): Das EU-finanzierte Projekt ist eine Weiterführung von SAFER, welches die Langzeitbeobachtung von Vulkanen in Europa, Afrika und den Antillen zum Ziel hatte. Dabei werden ebenfalls Informationen über Vulkane und Vulkanausbrüche gesammelt und diese online im sogenannten „EVOSS Virtual Volcano Observatory“ bereitstellt.

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