Eine Sternstunde der Menschheit

Galileische Monde
Die vier Galileischen Monde hier in einer Zusammenstellung von echten Fotos, die von Raumsonden aufgenommen wurden. Von links nach rechts sind das Io, Europa, Ganymed und Kallisto.
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NASA/JPL-Caltech

Galileo Galilei
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Domenico Tintoretto, Public domain, via Wikimedia Commons

Früher konnte man die Sterne nur mit bloßen Augen betrachten. Ferngläser oder Teleskope gab es noch nicht. Erst als im Jahr 1608 die ersten Fernrohre erfunden und gebaut wurden, änderte sich das. Einer der ersten Menschen, die durch ein Fernrohr zum Himmel schauten, war der italienische Gelehrte Galileo Galilei (1564-1642). Am 7. Januar 1610 machte er dabei eine sensationelle Entdeckung – eine echte Sternstunde der Menschheit! Er beobachtete, wie sich vier kleine Pünktchen um den Planeten Jupiter bewegten. Galilei hatte die vier großen Monde von Jupiter entdeckt, die heute nach ihm „Galileische Monde“ genannt werden.

Inzwischen haben Raumsonden diese Monde aus der Nähe untersucht und Erstaunliches festgestellt: Während Io von aktiven Vulkanen übersät ist, sind die anderen drei mit einer dicken Eiskruste überzogen, unter der sich ganze Ozeane aus flüssigem Wasser befinden. Vielleicht hat sich dort sogar einfaches Leben entwickelt. Das will man mit weiteren Raumfahrtmissionen herausfinden.

Jedenfalls war mit Galileis Beobachtung endgültig klar, was Kopernikus erkannt hatte: nämlich dass nicht alle Himmelskörper um die Erde kreisen! Denn ganz eindeutig bewegen sich die von ihm entdeckten Monde ja um einen anderen Planeten. Später bemerkte Galilei auch, dass sich die Venus um die Sonne bewegt. Es gab keinen Zweifel mehr: Die Sonne ist im Mittelpunkt unseres Sonnensystems und alle Planeten kreisen um sie herum.