Wer dreht sich hier um wen?

Morgens geht die Sonne im Osten auf, steigt anschließend immer höher auf, wandert im Laufe des Tages über den Himmel und geht abends im Westen unter. Da könnte man meinen, dass sich die Sonne um die Erde bewegt. Kein Wunder, dass die Menschen das lange Zeit glaubten. Ein griechischer Mathematiker namens Claudius Ptolemäus (ca. 100-160 n. Chr.) schrieb das so in seinen Werken auf – und deshalb wird es das „Ptolemäische Weltbild“ genannt. Zwar gab es auch damals schon andere Meinungen, aber viele Jahrhunderte lang war es für die meisten Menschen klar: Die Erde wäre im Mittelpunkt des Universums und alles dreht sich um unseren Planeten.

Sonnensystem
Die Sonne im Mittelpunkt und die Bahnen der Planeten um sie herum: So ist das Sonnensystem aufgebaut und das erkannte auch Kopernikus.
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K.-A.

Nikolaus Kopernikus
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District Museum in Toruń, Public domain, via Wikimedia Commons

Dagegen erkannte der Astronom Nikolaus Kopernikus (1473-1543), wie es tatsächlich ist: Es sieht nur so aus, als ob die Sonne um die Erde kreist. In Wirklichkeit liegt es daran, dass sich die Erde im Laufe eines Tages um ihre Achse dreht. Und im Laufe eines Jahres kreist sie einmal um die Sonne. Als Kopernikus das veröffentlichte, sorgte es für ein neues Weltbild – und das nennt man die „Kopernikanische Wende“.

Heute wissen wir genau, wie weit die Sonne von der Erde entfernt ist (im Laufe eines Jahres schwankt die Distanz zwischen 147 und 152 Millionen Kilometern) und wie schnell sich die Erde um die Sonne bewegt (das Tempo beträgt 108.000 Kilometer pro Stunde).