Bilder vom Mond und vom „Goldenen Henkel“

K.-A.
Jetzt zu einem anderen Weltraum-Motiv, das auch ganz ohne spezielle Programme funktioniert: zu unserem Mond. Schon mit einem Smartphone lassen sich da stimmungsvolle Bilder machen – etwa wenn der Mond zwischen den Wolken hervorschaut oder wenn er dicht überm Horizont steht. Solche „Stimmungsbilder“ haben den Vorteil, dass sie auch ohne Teleobjektiv oder Teleskop schöne Ergebnisse bringen.
Mit entsprechenden Kameras und Teleobjektiven mit Zoomfaktor kann man unseren Trabanten auch noch näher heranholen und sogar einzelne Krater erkennen. Viele Leute glauben, dass Vollmond fürs Fotografieren am besten geeignet ist. Klar, das kann schöne Bilder ergeben. Aber es hat auch einen Nachteil: Gerade bei Vollmond strahlt die Sonne die erdzugewandte Seite des Mondes so an, dass die Krater und Gebirge keine Schatten werfen. Denn dann scheint die Sonne ja genau aus unserer „irdischen“ Richtung auf den Mond und nicht von der Seite – und dann entstehen eben keine Schatten. Kontrastreicher und oft spannender sind Aufnahmen zu anderen Mondphasen, also etwa bei Halbmond, wenn das Sonnenlicht seitlich auf den Mond trifft. Dann zeichnen sich die Krater und Berge an ihrem Schattenwurf viel besser ab.
Dabei kommt es zu einem bestimmten Zeitpunkt – nämlich immer 10 oder 11 Tage nach Neumond, wenn der Mond also langsam wieder zunimmt – zu einem besonderen Effekt: Da zeigt sich für wenige Stunden der sogenannte „Goldene Henkel“. Das sind Berge, die dann schon vom Sonnenlicht gestreift werden, während die Ebene drumherum noch im Dunkeln liegt – und das halbkreisförmige Gebirge hat dann etwas Ähnlichkeit mit dem Henkel an einem Topf.
Und noch eine interessante Sache: Wenn der Mond nur als dünne Sichel am Himmel steht und ein Großteil der Seite, die zur Erde zeigt, dunkel ist, kann man das auf zweierlei Art im Foto festhalten: entweder mit einer kurzen Belichtung – dann sieht man eben die wunderschöne Sichel. Oder man belichtet absichtlich länger als nötig. Bei solchen Überbelichtungen wird das Foto heller und man erkennt, dass selbst die dunkle Seite noch etwas Licht abbekommt und nicht völlig schwarz ist. Woran das liegt? Es sind die Sonnenstrahlen, die auf die Erde treffen, von unserem Planeten zum Mond gespiegelt – man sagt „reflektiert“ werden – und von dort wieder zu uns gelangen.

K.-A.
Vom Mond gibt es natürlich noch viele andere Aufnahmen – auch ganz aus der Nähe. Hier findest du dazu einige spannende Links. Dabei geht es um Bilder, die eine Sonde aufgenommen hat, die den Mond umkreist. Die Fotos zeigen sogar die Spuren der Astronauten, die vor etwa 50 Jahren im Apollo-Programm auf der Mondoberfläche gelandet sind. Insgesamt waren ja damals zwölf Menschen auf dem Mond – immer zwei zusammen. Viele Fotos aus diesen Apollo-Flügen selbst findest du in unserem Flickr-Album – das ist so etwas wie eine Best-of-Auswahl – oder auch auf dieser Webseite.
Und wenn du den Mond noch näher betrachten willst: Hier kannst du dir Mondgestein, das die Apollo-Astronauten eingesammelt und zur Erde gebracht haben, unter dem Mikroskop ansehen. Besonders schön sind dabei die bunten Aufnahmen, in denen das eigentlich graue Mondgestein in schillernd bunten Farben erscheint. Das sind Bilder, die mit speziellen Mikroskopen – sogenannten Polarisationsmikroskopen – aufgenommen wurden. An den verschiedenen Farben können Fachleute erkennen, aus welchen chemischen Elementen das Gestein besteht. Und dazu gibt es eine spannende Geschichte. Denn bei der Untersuchung des Mondgesteins hat man festgestellt: Es ist zwar nicht völlig dasselbe Gestein wie auf der Erde. Aber es ist doch sehr ähnlich, sodass man heute davon ausgeht, dass der Mond einmal ein Teil der Erde war. Als unser Planet noch sehr jung war, kam es zu einem Zusammenstoß mit einem anderen Planeten – und dabei wurde jede Menge Materie aus unserem Planeten herausgeschlagen. Erst waren das unzählige Trümmer, die um die Erde kreisten – und nach und nach zogen sich diese Brocken gegenseitig an und formten schließlich den Mond. Und zu den Mikroskop-Aufnahmen noch ein Hinweis zum Mitmachen: Unser DLR_School_Lab Jena bietet Onlinekurse für Schulklassen oder für Gruppen von Schülerinnen und Schülern an, bei denen ihr lernt, wie man ein Smartphone in ein Mikroskop verwandeln kann. Da nehmt ihr zwar kein Mondgestein auf, aber auch ein Salatblatt oder ein Haar sieht richtig spannend aus.

NASA
Mit diesen Links zu den ganzen Mond-Fotos sind wir auch schon bei den Webseiten mit Bildern angekommen, die von Satelliten, automatischen Rovern und auch von Astronauten aufgenommen wurden. Hier also unsere Lieblings-Links aus dem Weltraum!