Der Sonnenwind

Schutz durch unser Magnetfeld
Das Magnetfeld der Erde schützt uns vor dem Sonnenwind.
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NASA

Jetzt geht es ums Weltraumwetter. So heißt der Fachbegriff, der aber etwas irreführend ist. Denn mit unserem normalen Wetter hat das nichts zu tun. Und auch der sogenannte Sonnenwind ist kein echter Wind, wie wir ihn auf der Erde kennen. Sondern es ist eine Art von Strahlung, bei der die Sonne elektrisch geladene Teilchen aussendet. Sie gehen andauernd von der Sonne aus und sausen praktisch durchs ganze Sonnensystem. Erst ganz weit draußen hinter Pluto verliert er seine Kraft und trifft auf die Teilchen, die von anderen Sternen ausgesandt werden.

Ein bisschen Sonnenwind gibt es also immer. Doch manchmal kommt es zu einem Ausbruch, bei dem besonders viele dieser Teilchen aus der Sonne schießen – und dann nimmt auch der Sonnenwind zu. Wenn ein solcher Ausbruch genau in unsere Richtung erfolgt, prasseln die Teilchen auf die Erde. Allerdings schützt uns das Magnetfeld unseres Planeten recht gut davor. Wie ein riesiger Schirm hält es die Teilchen ab, sodass sie nicht bis zu uns auf den Boden treffen. Sie kommen nicht einmal bis zu unserer Atmosphäre, weil sie ebenfalls durch das Magnetfeld abgeschirmt wird. Wobei es da aber zwei Ausnahmen gibt: Denn unser Magnetfeld ist so geformt, dass es aus den beiden Polen der Erde herauskommt und in einem hohen Bogen um unseren Planeten reicht. Und daher befindet sich dieser „Schutzschirm“ an den Polen – also am Nordpol und am Südpol – so dicht über dem Erdboden, dass die Sonnenwind-Teilchen dort auf die Atmosphäre treffen können. Und was passiert dann? Etwas Großartiges! Die Teilchen des Sonnewinds regen die Luftteilchen zum Leuchten an – und das ergibt die wunderschönen Polarlichter.

Polarlichter über Island
Polarlichter sehen wunderschön aus.
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ESA

Eine Sache ist allerdings nicht so „wunderschön“ – und zwar wenn der Sonnenwind in sehr seltenen Fällen extrem stark wird. Dann kommen hier so viele elektrisch geladene Teilchen an, dass sie sogar bis zum Boden gelangen und zum Beispiel Kraftwerke beschädigen können. Das ist vor vielen Jahren mal in Kanada passiert und da gab es stundenlang im ganzen Land einen „Blackout“, also einen Stromausfall. Um so etwas zu vermeiden, wird die Sonne inzwischen andauernd von Satelliten beobachtet – auch vom amerikanischen Satelliten SDO, von dem mehrere Bilder auf dieser Seite stammen. Wenn dann ein starker Ausbruch zu erkennen ist, werden Kraftwerke sicherheitshalber vom Netz genommen, damit die Leitungen nicht durchschmoren. Aber das ist nur äußerst selten nötig.

Hier mal wieder das Wichtigste aus diesem Absatz: Die Sonne sendet außer dem Licht und der Wärme auch den sogenannten Sonnenwind aus. Das sind kleine elektrisch geladene Teilchen. Normalerweise schützt uns das Magnetfeld der Erde davor und es kommt bloß zu schönen Polarlichtern, wenn die Teilchen auf die Erdatmosphäre treffen. Manchmal kann sich der Sonnenwind aber so sehr verstärken, dass er den Erdboden erreicht und sogar Kraftwerke beschädigt.