Die ganz großen Einschläge

Barringer-Krater
Wenn große Asteroiden die Erde treffen, entstehen beim Einschlag Krater. Das Foto zeigt den Barringer-Krater in den USA, der vor etwa 50.000 Jahren entstanden ist. Die Leute, die da hinabsteigen, sind übrigens Astronautinnen und Astronauten, die dort für eine Landung auf dem Mond trainieren. Denn auf dem Mond gibt es unzählige Krater – und wenn sie eines Tages erkundet werden sollen, muss man sich damit auskennen. So wird hier schon mal geübt, wie man besonders interessantes Gestein erkennt und einsammelt.
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NASA/Bill Stafford

Bahn eines Asteroiden
Die Grafik stellt die Bahn eines Asteroiden in weißer Farbe dar. Die Striche an dem Kreis sollen deutlich machen, wie schräg seine Bahn im Vergleich zur Erdbahn (hellblau) verläuft. Für jeden bekannten Asteroiden, der unserem Planeten nahe kommt, wird mit Computern eine solche Berechnung angestellt.
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NASA

Jetzt aber zu den ganz großen Einschlägen: Asteroiden können einige hundert Meter oder sogar mehrere Kilometer groß sein. Normalerweise kreisen sie zwischen den Bahnen von Mars und Jupiter um die Sonne – im sogenannten Asteroidengürtel. Auch weiter draußen am Rand des Sonnensystems gibt es unzählige Asteroiden. Insgesamt dürften es viele Millionen sein – die meisten weit von uns weg. Aber einige Asteroiden nähern sich ab und zu der Erde. Vielleicht sind sie irgendwann mit einem anderen Asteroiden zusammengestoßen und dabei abgelenkt worden. Oder sie sind bei einem solchen Zusammenstoß in mehrere Teile zerbrochen, die dadurch auf einen anderen Kurs gebracht wurden. Und so kreuzen einige von ihnen manchmal auch die Bahn der Erde – meistens in großem Abstand, manchmal bedrohlich nah.

Near Earth Objects
Diese Grafik zeigt die Bahnen aller bekannten „Near Earth Objects“, also kleiner Himmelskörper, die gelegentlich in die Nähe der Erde geraten. Dazu muss man aber sagen: So eng wie auf dem Bild geht es im Sonnensystem nicht zu. In Wirklichkeit ist da sehr viel Platz, weil die Abstände einfach riesig sind.
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NASA

Alle bekannten „Near Earth Objects“ (übersetzt Nahe-Erde-Objekte) werden von großen Antennen beobachtet, um ihre Bahnen zu vermessen – und so lässt sich vorausberechnen, wie nah sie der Erde in nächster Zeit kommen werden. Hier findest du die aktuellen Angaben zu diesen Near Earth Objects. Am besten stellst du als Maßeinheit für die Entfernung nicht AU (das ist die Entfernung der Erde zur Sonne), sondern LD ein – das steht für Lunar Distance und bezeichnet die Entfernung zwischen Erde und Mond, die knapp 400.000 Kilometer beträgt. Wenn ein Objekt in der Tabelle als „Minimum“ den Wert 1 hat, kommt es der Erde so nah wie der Mond, wenn der Wert geringer ist (also zum Beispiel 0,8 LD), saust es sogar in geringerer Distanz an uns vorbei. Außer der Entfernung gibt die Tabelle auch das Datum des Vorbeiflugs und andere Dinge an, wobei die Größe (in „diameter“, also Durchmesser angegeben) am interessanten ist. Wir kennen zurzeit keinen dieser Himmelskörper, der in den nächsten Jahrzehnten mit der Erde zusammenstoßen würde und dabei einen Schaden anrichten könnte. Aber wir kennen ja auch nicht alle: Gut möglich, dass irgendwann einer entdeckt wird, den man bisher noch nicht sehen konnte. In der Vergangenheit gab es viele Einschläge auf der Erde, die auch große Krater hinterlassen haben. Der berühmteste Einschlag hat vor etwa 65 Millionen Jahren stattgefunden: Da ist nahe der heutigen Küste von Mexiko ein zehn Kilometer großer Asteroid auf die Erde gekracht. Die gewaltige Explosion hat alles in der Nähe vernichtet, riesige Flutwellen ausgelöst und auch eine gigantische Staubwolke aufgewirbelt, die weltweit den Himmel verdunkelt hat. Ohne Sonnenlicht sind viele Pflanzen abgestorben – und ohne Futter fielen dem auch zahlreiche Tierarten zum Opfer und starben aus, darunter auch die Dinosaurier.