PLATO

Wie entstehen und entwickeln sich Planeten und Planetensysteme? Ist unser Sonnensystem etwas Besonderes oder gibt es andere Systeme wie unseres? Gibt es Planeten mit dem Potenzial der Habitabilität? Mit den allgemeinen wissenschaftlichen Zielen der PLATO-Mission sollen diese Fragen beantwortet werden.
PLATO (PLAnetary Transits and Oscillations of stars) ist ein Weltraumteleskop und die M3-Mission der ESA im Rahmen des Cosmic Vision-Programms. Hierbei wird nach extrasolaren Planeten bis zur Größe der Erde gesucht, die sonnenähnliche Sterne mit Umlaufzeiten von bis zu einem Jahr umkreisen und vor dem Stern in einem Transit vorbeiziehen. Die Umlaufbahnen dieser Planeten liegen innerhalb der lebensfreundlichen, habitablen Zone, das heißt der Region um einen Stern, in der bei einem Gesteinsplaneten mit Atmosphäre flüssiges Wasser auf der Oberfläche vorhanden sein kann. PLATO wird hochpräzise Lichtkurven von zehntausenden von Sternen erfassen, mit deren Hilfe sich ihre Radien, ihre Masse und ihr Alter präzise messen lassen. Transitplaneten werden hinsichtlich ihres Radius photometrisch aus dem Weltraum und hinsichtlich ihrer Masse mit präzisen Messungen vom Boden aus charakterisiert. Die Charakterisierung von Planetensystemen in einer solchen Genauigkeit und in so großer Zahl wird so zum ersten Mal durchgeführt. PLATO wird unser Verständnis des Inneren und der Entwicklung von Sternen, der Planetensysteme und ihres Vermögens, Leben zu beherbergen, radikal verändern.
Das PLATO-Konsortium steht unter der Leitung der Projektleiterin (Heike Rauer, DLR-Institut für Planetenforschung), die mit ihrem lokalen Team gemeinsam mit der ESA und den beteiligten Partnern das gesamte Management des Konsortiums trägt. Die Auswahl der zur Planetensuche und -charakterisierung verwendeten Instrumente, die auch die wissenschaftlichen Daten verwerten, werden vom DLR-Institut für Planetenforschung geleitet. Das Institut leitet auch das Team, das für die Demonstration und Überprüfung der Gesamtleistung des PLATO-Projekts in den verschiedenen Missionsphasen zuständig ist, sowie das Team, dem die Verantwortung für die Instrumentenkalibrierung und deren Betrieb obliegt. Überdies ist das Institut für die Entwicklung und Implementierung der Front-End-Elektronik der beiden schnellen Kameras zuständig, die für die Feinsteuerung des Raumfahrzeugs und die präzise Vermessung sehr heller Sterne benötigt werden.
Im Jahr 2022 hat PLATO erfolgreich die Überprüfung der kritischen Meilensteine bestanden, bei der die Reife des gesamten Raumsegments (Raumsondenplattform und Nutzlastmodul) geprüft und die Solidität der Schnittstellen zwischen Raumsonde und Nutzlast, der Zeitplan für die Nutzlast, mit besonderem Schwerpunkt auf der Serienproduktion der 26 Kameras, und die Robustheit des Zeitplans für die Raumsonde bestätigt wurden. Auch die Überprüfung der Anforderungen des Bodensegments hat das Projekt erfolgreich durchlaufen. Was die Hardware betrifft, hat die Abteilung Planetare Sensorsysteme unseres Instituts 2021 zwei strukturell-thermische Modelle der Frontend-Elektronik der schnellen PLATO-Kameras (F-FEE) hergestellt, getestet und geliefert und das Konstruktionsmodell der F-FEE hergestellt und getestet; die Lieferung erfolgte 2022.
Hardware-Beteiligung des DLR-Instituts für Planetenforschung
- F-FEE (Front-End-Elektronik) der schnellen Kameras
Wissenschaftliche Beteiligung des DLR-Instituts für Planetenforschung
- Definition und Überprüfung der wissenschaftlichen Leistung der Mission
- Missionskalibrierung und operative Planung
- Wissenschaftliche Auswertung von PLATO
Leitung des PLATO-Missionskonsortiums durch DLR-Institut für Planetenforschung
PI: Heike Rauer
Weitere DLR Beteiligung
Institut für Optische Sensorsysteme