8. Mai 2025

PLATO hat jetzt 24 Augen

Die Arbeiten am PLATO-Satelliten gehen wie geplant voran. 24 von 26 Kameras sind jetzt auf der optischen Bank montiert. Die beiden "schnellen" Kameras, die mit ihrer Elektronik vom DLR in Berlin entwickelt wurden, werden in den kommenden Monaten installierte werden. So kündigte es die ESA in ihrer Pressemitteilung am 8. Mai 2025 an.

24 Kameras auf der optischen Bank
Ingenieure bei der Firma OHB in Oberpfaffenhofen inspizieren die 24 neu montierten Kameras auf der optischen Bank. Diese Struktur sorgt dafür, dass alle Kameras in die gleich Richtung schauen.
Credit:

ESA - P. Sebirot, ESA Standard Licence

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PLATO - die 24 jetzt montierten Kameras bei OHB
Ingenieure bei der Firma OHB in Oberpfaffenhofen inspizieren die 24 neu montierten Kameras auf der optischen Bank. Diese Struktur sorgt dafür, dass alle Kameras in die gleich Richtung schauen.
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ESA - P. Sebirot, ESA Standard Licence

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Die Kameras müssen mit großer Genauigkeit auf der Trägerstruktur montiert werden. Diese Arbeit wird von der Firma OHB in Oberpfaffenhofen ausgeführt und ist eine der kritischsten beim Bau des Satelliten, wie der ESA-Projektleiter für PLATO, Walloschek betont.

Die jetzt montierten 24 "normalen" Kameras sind in vier Gruppen à sechs Elemente eingeteilt. Jede Gruppe schaut in leicht voneinander versetzten Richtung auf den Himmel. Vom Zentrum des Beobachtungsfeldes empfangen alle Kameras Licht, die Randbereiche werden von weniger Kameras erfasst. Aber insgesamt kann PLATO so 5% des Himmels auf einmal beobachten.Bei der gesamten Dauer der Durchmusterung wird die Mission mehr als 200.000 Sterne untersuchen.

Die beiden "schnellen" Kameras schauen auf das gleiche Feld, aber ihre Aufnahmen passieren mit einer deutlich schnelleren Taktrate. Alle 2,5 Sekunden nehmen sie ein Bild auf, im Gegensatz zu den "normalen" Kameras mit 25 Sekunden. Die "schnellen" Kameras dienen der genauen Ausrichtung des Satelliten.

Parallel zu den Arbeiten an der optischen Bank bauen die Ingenieure von OHB das Servicemodul von Plato zusammen. Dieser Teil des Raumfahrzeugs enthält Computer für den Betrieb der Kameraelektronik und anderer wichtiger Komponenten des Raumfahrzeugs, einschließlich der Untersysteme zur Steuerung der Ausrichtung und der Orbitalbewegung, für den Antrieb im Weltraum, die Energieverteilung, die Kommunikation mit der Erde und die Datenübertragung.

Der nächste entscheidende Schritt beim Bau von Plato wird die Verbindung des Servicemoduls mit dem Nutzlastmodul sein, das die Kameras trägt. Dieser Schritt ist für den Sommer 2025 bei OHB geplant.

PLATOs Servicemodul
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ESA - P. Sebirot, ESA Standard Licence

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Die Nutzlast der PLATO-Mission wird von einem internationalen, wissenschaftlichen Konsortium gemeinsam mit der ESA entwickelt. Das internationale PLATO Nutzlast-Konsortium wird über nationale Agenturen von über 13 beteiligten Ländern aus Europa sowie Brasilien finanziert, darunter auch durch die Deutsche Raumfahrtagentur im DLR mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Die Leitung des PLATO Nutzlast Konsortiums (PLATO Payload Consortium) liegt bei Prof. Heike Rauer, Direktorin des DLR-Instituts für Planetenforschung in Berlin-Adlershof. Ein Team aus den DLR-Instituten für Planetenforschung sowie für Optische Sensorsysteme unterstützt die Mission, insbesondere bei Kalibration, Betrieb und Ausführung. Dazu gehören auch die Entwicklung und der Bau der Ausleseelektronik der beiden schnellen Kameras sowie der Nutzlast-Computer und Teile der Datenverarbeitung an Bord des Weltraumteleskops.

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