30. September 2025

Neue Drohne zur Lageerkundung für die Bergwacht Bayern

Am 23. September 2025 wurde im fränkischen Oberelsbach die neue Flächenflugzeugdrohne „Trinity” an das Drohnenteam der Bergwacht Bayern übergeben. Das Zentrum für satellitengestützte Kriseninformation (ZKI) begleitete die Veranstaltung vor Ort und wird künftig Einsätze der Drohne im Rahmen von Forschungsprojekten zusammen mit der Stabsstelle Forschung der Landesgeschäftsstelle des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) und der Bergwacht vorbereiten und durchführen.

Seit vielen Jahren besteht eine enge Kooperation zwischen dem BRK und dem DLR/ZKI zur Erforschung neuer Methoden und zur Unterstützung im Katastrophenfall. In den letzten Jahren spielte der Einsatz von Drohnen und die automatisierte Drohnenbildauswertung zunehmend eine größere Rolle. So fanden beispielsweise Drohnenbefliegungen in Übungen 2021 und 2022  unter gemeinsamer Leitung des BRK und des DLR/ZKI im Rahmen des BMBF-Projektes „AIFER” (Künstliche Intelligenz zur Analyse und Fusion von Erdbeobachtungs- und Internetdaten zur Entscheidungsunterstützung im Katastrophenschutz) im Ahrtal statt. Zusammen mit Landes- und Lokalverbänden des DRK sowie Vertretern des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) wurden verschiedenste Aspekte des Drohneneinsatzes zur Schadensdokumentation im Katastrophenfall getestet. Bei der zweiten Übung im Jahr 2022 erstellte das ZKI-Team noch vor Ort aus den generierten Drohnenbildern lagegenaue digitale Senkrechtaufnahmen (Orthofotos) und detektierte mithilfe von Methoden der KI darauf automatisiert Gebäude und Fahrzeuge. Der Einsatz automatisierter KI-Verfahren ist ein wichtiger Schritt, um schnell und für große Gebiete Informationen aus Satelliten-, Luftbild- und Drohnendaten ableiten zu können. So können beispielsweise exponierte Objekte wie Gebäude oder Fahrzeuge und Veränderungen wie Gebäudeschäden aus den Bilddaten abgeleitet werden. Die neu aufgenommenen Drohnendaten bilden somit auch die Grundlage für die Weiterentwicklung der automatischen Bildauswertung bei Katastrophen. Diese innovativen Aufnahme- und Auswerteprozesse unterstützen die Rettungskräfte vor Ort bei der Lageerkundung, der Einsatzplanung und den Rettungsoperationen.

Das Team der Bergwacht Rhön-Spessart wird das neue, vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) finanzierte Drohnensystem einsatzbereit halten und bei Einsätzen betreiben. Auch in zukünftigen gemeinsamen Forschungsprojekten – beispielsweise im DLR-Projekt RESITEK (Resiliente Technologien für den Katastrophenschutz) oder bei der geplanten Demonstration im Ahrtal 2026 – könnten Einsätze der Drohne „Trinity“ gemeinsam mit der Bergwacht und dem BRK im Rahmen von Übungen koordiniert und durchgeführt werden. Auf diese Weise werden Erkenntnisse für Befliegungen gesammelt, um die Rettungskräfte vor Ort zu unterstützen.

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