30 Jahre Monitoring der Ozonschicht

Aktuelle Entwicklung der Ozonschicht (rechts) und Größe des Ozonlochs (links), beobachtet mit TROPOMI an Bord von Sentinel-5 Precursor
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Vor 40 Jahren reagierte die Völkergemeinschaft mit der „Vienna Convention for the Protection of the Ozone Layer“ und zwei Jahre später mit dem Verbot von FCKWs auf den drastischen, menschverursachten Ozonabbau in der Atmosphäre. Seitdem wird der Zustand der dünnen Schutzschicht kontinuierlich beobachtet.
Das DLR spielt seit mehr als 30 Jahren bei dieser Aufgabe eine Schlüsselrolle. Im Rahmen einer globalen Initiative überwachen die Forschenden des DLR nicht nur die Ozonschicht, um deren Dynamik besser zu verstehen, sondern verfolgen gleichzeitig, wie sich die Luftqualität in der Atmosphäre darunter entwickelt. Die Daten zahlreicher europäischer Satellitenmissionen wurden zu einer nahtlosen Beobachtungsreihe zusammengefügt, darunter Daten von GOME auf ERS-2, SCIAMACHY auf ENVISAT, GOME-2 auf MetOp-A, -B und -C, OMI auf AURA und TROPOMI auf Sentinel-5 Precursor.
Die dreißigjährige, homogenisierte Satellitendatenzeitreihe des DLR wird regelmäßig in wissenschaftlichen Publikationen genutzt, die politisch hochrelevant sind. Darunter der „State of the Climate“-Bericht des Bulletin of the American Meteorological Society (BAMS), die “Scientific Assessment of Ozone Depletion” der Weltorganisation für Meteorologie (WMO), sowie die Berichte des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC).
Die Beobachtung der Ozonschicht bleibt weiterhin unverzichtbar, da sie für das Leben auf der Erde essentiell ist. Während durch den Bann der FCKWs eine Erholung der Ozonkonzentration in der Atmosphäre zu erkennen ist, drohen dem Schutzschild der Erde neue Gefahren durch Klimawandel und Erwärmung der Stratosphäre, neue Ersatzchemikalien sowie Waldbrände und Biomasseverbrennung. Auch die Schadstoffe von verglühenden Raketen und Satelliten könnten künftig der Ozonschicht schaden.
Auch in der unteren Atmosphäre helfen die Satellitenbeobachtungen, Leben zu schützen. Sei es durch die Beobachtung vulkanischer Wolken, die unmittelbar für den Luftverkehr zur Gefahr werden oder durch das Monitoring von Luftschadstoffen, die jährlich in Deutschland zehntausenden Menschen das Leben kosten.
Das Earth Observation Center (EOC) führt das Monitoring mit den Daten der kürzlich gestarteten Copernicus-Missionen Sentinel-4 (MTG-S1) und Sentinel-5 (MetOp-SG-A1) fort und sichert damit weiterhin über Jahrzehnte hinweg qualitativ hochwertige Beobachtungen der atmosphärischen Zusammensetzung.