Blue Dot - Mission von Alexander Gerst: Die Zukunft gestalten

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NASA / J. Blair

Am 28. Mai 2014 startete der 38-Jährige deutsche ESA-Astronaut Alexander Gerst um 21.57 Uhr (Mitteleuropäische Sommerzeit) an Bord einer Sojus-Kapsel zur Internationalen Raumstation ISS. Sechs Stunden nach dem Start vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan dockte er mit seinen Kollegen, dem amerikanischen Astronauten Reid Wiseman und dem russischen Kosmonauten Maxim Suraev, an dem Forschungslabor im All an. Er war der dritte Deutsche an Bord der ISS. Am 10. November 2014 landete Alexander Gerst nach dreieinhalb Stunden Flugzeit an Bord eines russischen Sojus-Raumschiffs um 4.58 Uhr Mitteleuropäischer Zeit (9.58 Uhr Ortszeit) in der kasachischen Steppe.

Der Name der Mission "Blue Dot" geht auf den weltberühmten US-Astronomen Carl Sagan (1934 - 1996) zurück, der unsere Erde als "pale blue dot" (blassblauen Punkt) bezeichnet hat. Er bezog sich dabei auf eine Aufnahme, die die Raumsonde Voyager 1 aus etwa 6,4 Milliarden Kilometern Entfernung zur Erde gemacht hatte - die größte Distanz, aus der jemals ein Bild unseres Heimatplaneten aufgenommen wurde.

100 Experimente in 166 Tagen

Während seines Aufenthalts führte Gerst rund 100 Experimente durch. 25 dieser Experimente fanden unter Führung deutscher Projektwissenschaftler oder mit deutscher Industriebeteiligung statt. Sie kamen aus den Bereichen Materialphysik, Humanphysiologie, Strahlenbiologie, Sonnenforschung, Biologie und Biotechnologie, Fluidphysik, Astrophysik und Technologiedemonstrationen.

Ein Highlight: die Installation und Inbetriebnahme des Elektromagnetischen Levitators (EML). EML ist ein Schmelzofen, in dem metallische Legierungsproben mittels elektromagnetischer Felder berührungslos geschmolzen und erstarrt werden können. Er wurde mit dem europäischen Transporter ATV-5 im Juli 2014 zur Raumstation gebracht. Alexander Gerst führte die Installation und Inbetriebnahme des EML durch. Seine Arbeit im europäischen Forschungslabor Columbus wurde dabei aus dem Deutschen Raumfahrtkontrollzentrum GSOC (German Space Operations Center) des DLR in Oberpfaffenhofen sowie europaweit aus Nutzerkontrollzentren wie dem MUSC (Microgravity User Support Center) des DLR in Köln  betreut.