Optische Frequenzmetrologie

Atomare Quantensensoren bieten unerreichte Genauigkeiten für ein breites Spektrum an metrologischen Aufgaben, im Besonderen für die Messung von Zeit und Frequenz. Die Abteilung Optische Frequenzmetrologie entwickelt kompakte, robuste und energieeffiziente Quantensensoren für den mobilen oder weltraumgestützten Einsatz.

Die Fortschritte in der Quantentechnologie ermöglichen Frequenzmessungen mit unerreichter Genauigkeit, so dass Frequenzen mit einer relativen Unsicherheit von weniger als einem Teil in 1018 bestimmt werden können. Diese Genauigkeit macht es möglich, Unterschiede im Geopotenzial der Erde durch die gravitative Rotverschiebung von Uhrenfrequenzen zu bestimmen. Die modernsten optischen Laboruhren haben eine Messauflösung erreicht, die einem Höhenunterschied im Geopotenzial der Erde von 1 cm entspricht, und übertreffen damit die klassischen geodätischen Verfahren. Dies eröffnet Möglichkeiten für einen neuen Zugang zum Geoid und die präzise Verknüpfung physikalischer Höhensysteme über sehr große Entfernungen. Es ebnet den Weg für ein neuartiges Höhenreferenzsystem auf der Grundlage optischer Uhren, das im Vergleich zu den heute verwendeten Ansätzen stabiler, reproduzierbarer, globaler und wartbarer ist. Die zusätzlichen Informationen, die die optischen Uhren liefern, werden unser Verständnis der Erde revolutionieren, einschließlich gesellschaftlich relevanter Phänomene wie Meeresspiegelanstieg, Eismassenverlust, postglazialer Landhebung, Massenbilanz und vieles mehr, insbesondere in Kombination mit Daten von Quantengravimetern.

Optische Uhren mit höchster Genauigkeit auf Satelliten eröffnen weitere völlig neue Perspektiven, einschließlich der Realisierung, Verbreitung und Synchronisierung der Zeit weltweit mit einer erheblich verbesserten Präzision für Anwendungen in Wissenschaft und Technik. In der Zukunft können weltraumgestützte optische Uhren die Leistung globaler Satellitennavigationssysteme verbessern und deren Möglichkeiten weiter ausbauen.

Die Abteilung Optische Frequenzmetrologie entwickelt optische Uhren für den Betrieb auf der Erde und im Weltraum. Diese Entwicklung zielt insbesondere auf eine Verringerung der Größe, eine verbesserte Energieeffizienz und Robustheit, Temperaturunempfindlichkeit und einen autarken Betrieb ab. Das Projekt InnoVaQ zielt beispielsweise auf die Integration eines Vakuumsystems mit einer Atomquelle in einem kompakten Aufbau als eine Kernkomponente einer zukünftigen, kompakten, optischen Atomuhr.

Weitere Aktivitäten der Abteilung umfassen die Anwendung der technologischen Entwicklungen im weiteren Bereich der Quantentechnologie, einschließlich der Verbesserung atomarer Quantensensoren mit Verschränkung (INTENTAS), der Entwicklung integrierter elektronischer Komponenten für Quantensensoren mit einer neuartigen GNSS-basierten Frequenzreferenz (KOFREF) und dem Aufbau integrierter atomarer Quellsysteme (KOAQS).

Projekte der Abteilung

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Kontakt

apl. Prof. Carsten Klempt

Kommissarische Leitung Optische Frequenzmetrologie
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Institut für Satellitengeodäsie und Inertialsensorik
Optische Frequenzmetrologie
Callinstrasse 30b, 30167 Hannover