Um die Vertikaldynamik des AFM zu charakterisieren, wurden umfangreiche Experimente durchgeführt. In Zusammenarbeit mit unserem Partner KW automotive GmbH, der im Rahmen des KIFAHR-Projekts gefördert wird, wurde das Fahrzeug mit verschiedenen Sensoren ausgestattet, bevor es mit definierten vertikalen Anregungen auf einem Stempel-Prüfstand angeregt wurde. Dieser Aufbau ermöglicht es, die Fahrzeugdynamik mit vordefinierten Anregungsprofilen zu vermessen und zu analysieren. Bei den durchgeführten Tests wurden unter anderem harmonische und straßenähnliche Anregungen verwendet. Sinusförmige Anregungen mit steigender Frequenz wurden genutzt, um die Übertragungsfunktion charakteristischer Fahrzeugzustände zu schätzen. Die Beschleunigung des Fahrwerks sowie die Radlasten sind von großem Interesse, da sie zur Quantifizierung des Fahrkomforts bzw. der Fahrsicherheit verwendet werden können. Um die Modellierung des Fahrwerks weiter voranzutreiben, wurden viele verschiedene Größen auf dem Prüfstand gemessen und aufgezeichnet. Nicht nur die Beschleunigungen der Räder, des Fahrwerks und des Motors, sondern auch die Auslenkung der Komponenten sind von Interesse und werden mit Potentiometern gemessen. Rechnet man die Aktuatorströme der semiaktiven Dämpfer, die Positionen, Geschwindigkeiten und Beschleunigungen der vier Stempel des Prüfstands, die dynamischen Radlasten und zusätzliche Hilfsgrößen hinzu, mussten mehr als 50 Signale verarbeitet werden. Die große Anzahl von Messgrößen erforderte die Aufzeichnung auf zwei verschiedenen Messrechnern. Für die nachträgliche Synchronisation der Aufzeichnungen wurde ein dediziertes Signal auf beiden Messrechnern aufgezeichnet und dann zur Berechnung der Verzögerung und zum Ausgleich der unterschiedlichen Zeitbasis der Messungen verwendet.

AFM-Experimente an einem Vertikaldynamik-Prüfstand für KI-basierte Regelungsalgorithmen
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In fast 100 separaten Experimenten mit Sinusschwingungen mit unterschiedlichen Amplituden, Roll- und Nickanregungen und realistischen Straßenprofilen wurden die Grenzen des Fahrwerks systematisch getestet. Für die Ad-hoc-Analyse wurden zwei Anwendungen entwickelt, die es ermöglichen, die Messdaten im Zeitbereich zu visualisieren und die Übertragungsfunktionen für beliebige Input-Output-Kombinationen zu schätzen.
Das Projekt KIFAHR wird vom deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung unter dem Vertrag 01IS20010A gefördert.
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