Die Echtzeitsimulation (Real-Time Simulation, RTS) ist als Mittel zur Validierung von Systemen und Verfahren des Flugverkehrsmanagements (Air Traffic Management, ATM) allgemein anerkannt. Eine größere Interoperabilität zwischen domänenspezifischen Simulatoren könnte die Entwicklung zukünftiger europäischer ATM-Konzepte beschleunigen. VISORS zielt darauf ab, einen robusten und cybersicheren Rahmen für verteilte/verbundene Echtzeitsimulationen (Distributed/Federated Real-Time Simulation, D/F-RTS) zu schaffen, um die menschliche Leistungsfähigkeit (Human Performance, HP) und Sicherheitsaspekte in Human-in-the-Loop (HIL)-Simulationen zu bewerten.
Das vom Institut für Flugführung koordinierte Projekt SESAR 3 VISORS begann im September 2024 und konzentriert sich auf die Bewertung sowohl der technischen als auch der wirtschaftlichen Aspekte von verteilten Echtzeitsimulationen (RTS). Dieses soll sicherzustellen, dass die Fernsimulation eine geeignete Methode zur Bewertung der menschlichen Leistungsfähigkeit (Human Performance, HP) und der Sicherheit zukünftiger ATM-Werkzeuge und -Konzepte darstellt. An dem Projekt sind mehrere europäische Organisationen aus verschiedenen Ländern beteiligt, um die technische Machbarkeit und die wirtschaftliche Tragfähigkeit der Implementierung von cybersicheren D/F RTS zu bewerten. Diese Bewertung berücksichtigt die Herausforderungen, die mit geografisch verteilten Simulationen verbunden sind, wie z.B. Latenz, Datenintegrität und Synchronisation über verschiedene Simulationsplattformen hinweg.
Ein wesentlicher Bestandteil des Projekts ist die Definition der operativen und technischen Anforderungen für die Interoperabilität zwischen spezialisierten Plattformen. Eine Demonstrationsübung, die verschiedene ATM- und U-Space-Simulationswerkzeuge und eine Vielzahl unterschiedlicher Simulatoren (z.B. Cockpit- und Drohnensimulator, Controller Working Position) umfasst, wird die entwickelten Schnittstellen, Standard- und HP-Methoden aufzeigen. Das Projekt zielt darauf ab, eine nahtlose Integration und Kommunikation zwischen den verschiedenen Systemen zu gewährleisten, indem Standards für die Simulation über große Entfernungen definiert werden, um effektivere und realistischere Simulationen zu ermöglichen.
Ein weiterer Schwerpunkt des Projekts ist die Identifizierung und Dokumentation von Best Practices für die Bewertung und das Training der menschlichen Leistungsfähigkeit in einer verteilten Umgebung. Dazu gehört auch das Verständnis der Herausforderungen, die sich bei der Durchführung von Simulationen auf Distanz ergeben, wie z.B. die Notwendigkeit effektiver Kommunikations-, Koordinations- und Feedback-Mechanismen. Die Ergebnisse werden die Entwicklung neuer Methoden und Techniken zur Verbesserung der Bewertung von HPs und der Sicherheit in HIL-Simulationen ermöglichen, die für das Training und die Aufrechterhaltung der Sicherheitsstandards in der Luftfahrt entscheidend sind.
Deutsches Zentrum für Luft - und Raumfahrt e.V. (Koordinator) Airbus Operations SL
A^3 (Acubed) by Airbus LLC (associated partner)
C.I.R.A. Centro Italiano Ricerche Aerospaziali S.c.p.A
Deep Blue S.r.l. DFS Deutsche Flugsicherung GmbH Stichting Koninklijk Nederlands Lucht- en Ruimtevaartcentrum TXT e-solutions SpA
Laufzeit
2024 – 2027
Finanzierung
SESAR Joint Undertaking
Das Projekt wird vom SESAR 3 Joint Undertaking und seinen Gründungsmitgliedern unterstützt. Gefördert von der Europäischen Union. Die Ansichten und Meinungen sind jedoch ausschließlich die des Autors/der Autoren und spiegeln nicht unbedingt die der Europäischen Union oder des SESAR 3 Joint Undertakings wider. Weder die Europäische Union noch das SESAR 3 Joint Undertaking können für sie verantwortlich gemacht werden.
