Zulassungs- und Nachweisverfahren

Die Entwicklung innovativer VTOL-Luftfahrzeuge (VTOL - Vertical Take-Off and Landing) erfordert neue Zulassungsstandards und Bewertungsverfahren, die über bestehende Richtlinien hinausgehen. Am Institut für Flugsystemtechnik werden praxisnahe Ansätze erarbeitet, um sichere und effiziente Flugeigenschaften in urbanen Lufträumen zu gewährleisten. Gleichzeitig müssen die Bewertungsmethoden für Drehflügler kontinuierlich angepasst werden, um den Herausforderungen neuer Technologien und Einsatzszenarien gerecht zu werden. Ziel ist es, eine fundierte Basis für die Zukunft der urbanen Luftmobilität zu schaffen.

Spezifikation und Bewertung von VTOL Capable Aircraft (VCA)

Am Institut für Flugsystemtechnik werden entscheidende Beiträge zur Entwicklung von Zulassungsstandards für neuartige senkrechtstartende Luftfahrzeuge geleistet. In Kooperation mit internationalen Zulassungsbehörden werden im Air Vehicle Simulator (AVES) in Braunschweig umfangreiche Versuche durchgeführt, um eine rechtliche Grundlage für die Zulassung von neuartigen Vertical Take-Off and Landing (VTOL) Aircraft zu schaffen. Diese innovativen Fluggeräte, die senkrecht starten und landen können, erfordern spezifische Bewertungsverfahren, die über bestehende Richtlinien für Starr- und Drehflügler hinausgehen. Ein zentrales Ziel ist die frühzeitige Bewertung der Flugeigenschaften im Zulassungsprozess, um einen sicheren und zuverlässigen Betrieb in urbanen Lufträumen zu gewährleisten. Im Rahmen einer EUROCAE-Initiative (EUROCAE - European Organization for Civil Aviation Equipment) entstehen am Institut für Flugsystemtechnik praxisorientierte Nachweisverfahren, die maßgeblich zur Formulierung zukunftsfähiger Standards beitragen. Diese bilden die Grundlage für eine sichere, effiziente und nachhaltige urbane Luftmobilität.

Spezifikation und Bewertung der Flugeigenschaften von Drehflüglern

Die Analyse und Bewertung der Flugeigenschaften von Drehflüglern ist ein zentraler Forschungsschwerpunkt am Institut für Flugsystemtechnik. Neue Einsatzszenarien, etwa im Tiefflug zur Reduzierung der Entdeckbarkeit in komplexen Bedrohungslagen, erfordern eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Bewertungsmethoden. Solche Profile sind geprägt durch geringe Fehlertoleranzen und hohe Anforderungen an Mensch und System. Mit dem Einsatz neuer Technologien -  etwa automatisierter Steuerungssysteme oder innovativer Fluggerätkonfigurationen -  verändern sich die flugmechanischen Eigenschaften grundlegend. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, Bewertungsverfahren zu entwickeln, die nicht nur technische Leistungsdaten erfassen, sondern auch den konkreten operationellen Kontext berücksichtigen. Ziel ist es, flexible und anpassbare Methoden zur Beschreibung und Bewertung der Flugeigenschaften bereitzustellen, die den Anforderungen zukünftiger Missionen gerecht werden und eine sichere sowie effektive Nutzung neuer Drehflüglergenerationen ermöglichen.