Stratosphärentaugliche Höhenflugzeuge, auch als hochfliegende unbemannte Plattformen (High Altitude Platform) bezeichnet, wecken wegen ihres großen Anwendungspotenzials zunehmend Interesse in Forschung und Industrie. Der Aufbau einer umfassenden Systemkompetenz für Höhenflugzeuge im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) ist das Ziel des Querschnittsprojekts „High Altitude Platform“ (HAP). Im Gegensatz zu Flugzeugen und nicht-geostationären Satelliten sind HAPs permanent an beliebigen Orten stationierbar. Die solarbetriebene Plattform weist eine konventionelle Drachenkonfiguration auf, wird jedoch mit einem Gesamtgewicht von 138 Kilogramm bei einer Spannweite von 27 Metern in extremer Leichtbauweise ausgeführt. Die Sensorsysteme, darunter ein hochauflösendes Kamera- und ein Radarsystem mit synthetischer Apertur, werden jeweils fünf Kilogramm Gewicht nicht überschreiten. Neben konventionellen Anwendungen wie Fernerkundung oder In-Situ-Messung für die Erdbeobachtung, ermöglichen HAPs beispielsweise Einsätze in Krisengebieten oder dienen als Knotenpunkt für Kommunikationsnetze. Insgesamt 17 Institute und Einrichtungen des DLR arbeiten daran, ein zulassungsfähiges Gesamtsystem (Plattform, Nutzlast, Bodenstation, operationelle Prozeduren) für den Dauerbetrieb zu entwickeln, zu bauen und zu betreiben.