Test- und Integrationshalle - RSTEC
Die Erforschung von Technologien und Konzepten für eine resiliente Weltrauminfrastruktur und die reaktionsschnelle Bereitstellung raumgebundener Fähigkeiten erfordert eine Erforschung am Boden.
Zu diesem Zweck wurde am DLR-Standort in Trauen (Niedersachsen) eine Forschungsumgebung errichtet. Die RSTEC (Responsive Space Technology Evaluation Center) beherbergt innerhalb einer klimatisierten Schnellbauhalle Reinraum-Labore von insgesamt 4 Reinräumen je circa 40 Quadratmeter.

In der RSTEC werden mit Forschungseinrichtungen und der Industrie, experimentelle Forschungsaktivitäten an Kleinsatelliten und deren Nutzlasten durchgeführt, um künftig schneller auf anfallende Fähigkeitsbedarfe im Weltraum reagieren zu können:
- Beschleunigen von Satellitenintegrations- und Testzyklen
- Standardisierte Schnittstellen, Modularität und Plug & Play Methoden zwischen Nutzlasten und Satellitenplattformen
- Lebensdauer-, Einlagerung- und - Reaktivierungstests für eine reaktionsschnelle Verbringung eines Satelliten
- Prozessoptimierung und Automatisierung in der Satellitenentwicklung
Lageregelungsteststand
Der Lageregelungsteststand simuliert die Lagedynamik eines Satelliten in einer repräsentativen Orbit-Umgebung.
Auf dem Luftlagertisch können sich Satelliten(-Modelle) verschiedener Klassen nahezu reibungsfrei um drei Rotationsachsen drehen (360 Grad um die Vertikalachse rotierbare Montageplatte, horizontal kippbar um circa 25 Grad).

Integrationslabor
Im Integrationslabor befinden sich Satellitenplattformen verschiedener Hersteller mit unterschiedlicher Funktion, Größe und Leistung. Diese bieten eine Hardware-in-the-Loop Testumgebung als Grundlage zur Forschung und zur Bewertung und Analyse.
Schwingprüfanlage
Um mechanische Beanspruchungen auf Hauptstrukturen, Subsysteme und Komponenten unter diversen Belastungsszenarien testen zu können, verfügt die RSTEC über eine leistungsfähige Schwingprüfanlage (Nennleistung 35 Kilonewton).
Damit lassen sich Vibrationstests ausführen zur Simulation dynamisch mechanischer Belastungen, wie sie bei Raketenstarts auftreten.
Thermalvakuumkammer
Thermische Tests sind essentiell um einen Satelliten für den Einsatz im Weltraum zu qualifizieren. Satelliten sind extremen Umweltbedingungen
ausgesetzt.
In dem Erdorbit treten enorme Temperaturschwankungen bedingt durch den schnellen Wechsel von Sonneneinstrahlung und Schattenphasen auf. Im Weltraum wirken Vakuum und unterschiedliche Strahlungsquellen auf den Thermalhaushalt des Satelliten und dessen Subkomponenten ein.
Zum Zweck der Simulation dieser Weltraumumgebung ergänzt eine Thermalvakuumkammer unser Testanlagen-Portfolio.
Der individuell abgestimmte Aufbau entspricht unseren zukünftigen Missions- und Forschungsanforderungen und beinhaltet folgende Kernkomponenten:
- Thermalvakuumkammer mit ca. 250 Liter Fassungsvermögen inklusive einer ausfahrbaren Thermalplatte für ein Prüflingsvolumen von etwa 700 x 300 x 300 Kubikmillimeter
- Prozessthermostat
Klimaschrank
Flughardware in der Raumfahrttechnik unterliegt aufgrund der wiederkehrenden, thermischen Belastungszyklen einem hohen Qualitätsanspruch an Material und dessen Beständigkeit.
Ergänzend zur Thermalvakuumkammer verfügt das RSTEC über eine Klimakammer. Die Anlage ist für thermales zyklisches Testen geeignet, um Rückschlüsse auf die Lebensdauer von Flugmodellen und deren Subkomponenten ziehen zu können, insbesondere im Einsatz in erdnahen Umlaufbahnen mit kurzen Temperaturzyklen.
Der Klimaschrank hat ein Prüfraumvolumen von mehr als 300 Liter zum Testen von Kleinsatelliten in Temperaturbereichen von -40 Grad Celsius bis +130 Grad Celsius.
Der Klimaschrank ist durch seine Ausstattung für Qualifikations- und Abnahmetests von Satelliten geeignet.