19. Dezember 2025 | Winterlicher Weihnachtsverkehr mit im Blick

Großforschungsanlage Mobilitätswelten der Zukunft (mozu) schafft mehr Erkenntnis für neue Verkehrslösungen

Winterliche Szenerie
Die in dem Projekt Vimitrans und DiVe entwickelte VR-Welt kann mit mozu in eine winterliche Schneelandschaft gewandelt und erlebt werden.
  • Das DLR entwickelt mit mozu eine Großforschungsanlage, die komplexe Verkehrssituationen unter realistischen saisonalen Bedingungen – etwa im Winter – erfahrbar und analysierbar macht.
  • Durch hochauflösende 3D-Visualisierung, Geräusch- und Geruchssimulation sowie Umwelt- und Wettereffekte entstehen realitätsnahe Verkehrsszenarien für unterschiedliche Nutzergruppen.
  • Neue Technologien, Verkehrsmittel und Straßenräume werden mit Menschen erlebbar, erprobt und bewertet für neue Mobilitätskonzepte.
  • Schwerpunkte: Verkehr, Simulation, Mobilitätskonzepte

Besonders in der Winterzeit wandelt sich das Verkehrsgeschehen auf den Straßen, Fuß- und Radwegen deutlich. Wie verändern sich Wege und Verhaltensmuster von Nutzenden, wenn es noch vor dem Feierabend dunkel wird, man den eigenen Atem in der kühlen Luft sieht, die Fahrzeuge beim ersten Schnee geräuschlos über die Kreuzung rollen oder es an jeder Ecke nach gebrannten Mandeln duftet? Wie kann die Mobilität von morgen so geplant werden, dass sie von allen gleichermaßen genutzt wird?

Fragestellungen wie diese können künftig in der neuen Großforschungsanlage des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), den Mobilitätswelten der Zukunft (mozu), untersucht werden. Mit mozu erweitert das DLR seine Expertise in der Verkehrsforschung besonders in Richtung von Partizipation, Akzeptanz und Wahrnehmung, um die Erkenntnisse in Gestaltungsentwürfen und -empfehlungen zu vereinen. Die Anlage kann neue Mobilitätswelten in Virtual Reality-Umgebungen simulieren und zusätzliche Faktoren wie Temperatur, Klang und Geruch für die Nutzerinnen und Nutzer einbinden.

Von der Forschung in die Praxis – Wie mozu Planungsprozesse beschleunigt 

Das DLR‑Institut für Verkehrsforschung testet mit mozu, wie Menschen neue Technologien, Verkehrsmittel und Straßenräume erleben – und das bevor aufwendige Real‑Labore und Prototypen gebaut werden. Dabei dient mozu nicht nur der reinen Forschung, sondern unterstützt Unternehmen, Kommunen und Politik dabei, die Akzeptanz neuer Mobilitätslösungen zu erhöhen und schon im Vorfeld zu erfahren, was diese Änderung mit dem Verkehr macht.

In der virtuellen Welt beobachten wir die Probanden, um Daten zu Orientierung, typischem Verhalten, Sicherheitsgefühl oder Pain Points zu sammeln. Beispielsweise können neue Mobilitätskonzepte an einem Dezemberabend unter unterschiedlichen Wetterbedingungen getestet und in der Planung bereits optimiert werden. Auch erleben Verkehrsteilnehmende die Verkehrsumgebungen aus unterschiedlichsten Perspektiven. Dadurch können alle relevanten Blickwinkel, etwa auf die verschneite Kreuzung oder den herannahenden Elektrobus simuliert werden. So ist es möglich zu prüfen, ob neue autonome Kapselfahrzeuge, Busse oder Mikro Shuttle-Konzepte barrierefrei und kindgerecht sind. Die gewonnenen Daten fließen direkt in die Gestaltung von Verkehrsmitteln, Zugangs- und Haltesystemen ein und helfen bei der Bewertung des gesamten Verkehrs.

Riechen, hören und fühlen, wie wir Mobilität brauchen

Höchst individuell wahrgenommene Themen wie Sicherheits- und Hygieneempfinden, akzeptable Laufstrecken, die Anzahl an Barrieren auf dem Weg oder wie viel Nähe zu anderen Menschen in Ordnung ist, können mit mozu untersucht werden. Wie müssen zum Beispiel Mobilitätshubs gestaltet sein, um einen schnellen, sicheren und leicht verständlichen Umstieg zwischen Verkehrsmitteln für alle zu ermöglichen?

„Wir wollen nicht nur zeigen, wie ein Mobilitätskonzept aussieht, sondern wie es sich anfühlt“, erklärt Dr.-Ing. Matthias Heinrichs, Leiter der Großforschungsanlagen am DLR Institut für Verkehrsforschung. „Mozu ist mehr als Virtual Reality – es ist ein neuer Planungsprozess, der digitale Mobilitätsräume nutzt, um Akzeptanz zu schaffen“, fasst er zusammen.

Mobilität der Zukunft gestalten

Mit mozu schafft das DLR ein Werkzeug zur Untersuchung neuer Mobilitätslösungen, dass zusätzlich zu der Frage der technischen Machbarkeit den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Die gewonnenen Erkenntnisse ermöglichen es, Planungsprozesse frühzeitig zu optimieren, Kosten zu reduzieren und die gesellschaftlichen Auswirkungen zu bewerten und das in allen urbanen und ländlichen Räumen, die sich den Herausforderungen des Klimawandels und des wachsenden Verkehrsaufkommens stellen.

Weiterführende Links

Kontakt

Team der Öffentlichkeitsarbeit

Kommunikation & Presse
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Institut für Verkehrsforschung
Instituts- und Strategieplanung
Rudower Chaussee 7, 12489 Berlin