Mobilitätswelten der Zukunft

Eintauchen und Erleben / Planen / Entscheiden
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) stellt mit mozu eine neue Großforschungsanlage vor, die Mobilitätswelten nicht nur visuell, sondern über alle Sinne erlebbar macht. Durch die Kombination von 3D‑Modellierung, integrierten Verkehrsnachfragemodellen und interaktiven Nutzer‑Schnittstellen ermöglicht das System die schnelle, kostengünstige Evaluation zukünftiger Verkehrslösungen von Haltestellenkonzepten bis zu autonomen Fahrzeugen.
Mehrdimensionale Immersion – Klang, Geruch, Temperatur und Wind
Im Unterschied zu bestehenden VR‑Umgebungen bietet mozu eine Immersion auf allen Ebenen. Akustische Signale (Verkehrslärm, Durchsagen), Gerüche (Abgase, frisch gemähtes Gras), temperaturbasierte Effekte (Wärme von Fahrzeugen, kühler Wind an Haltestellen) ergänzen die optische Darstellung. Diese sensorische Vielfalt ermöglicht es, Belastungen wie Lärm oder Luftverschmutzung unmittelbar zu erleben und ihre Auswirkungen auf die Akzeptanz von Verkehrslösungen zu prüfen.
„Der Geruch von Dieselabgasen am Nachmittag lässt die Leute plötzlich über alternative Antriebe nachdenken“, bemerkt Dr. Gernot Liedtke, komm. Leiter des DLR Institut für Verkehrsforschung. „Durch diese sensorische Rückmeldung lassen sich Entscheidungsfindungen deutlich beschleunigen.“
Ausblick: Die Mobilitätswende greifbar machen
Mit mozu können Mobilitätsdienstleister, Wirtschaftsbeteiligte und öffentliche Auftraggeber Szenarien erleben, bewerten und optimieren, noch bevor sie real umgesetzt werden. Die schnelle Identifikation unwirtschaftlicher Maßnahmen noch in der Planungsphase und die Möglichkeit, ökologische Effekte in der Simulation zu berücksichtigen, tragen zu einer ebenso effektiv wie nachhaltig gestalteten Mobilitätswende bei.
Die Kombination aus multisensorischer Immersion und datenbasierter Simulation macht mozu zu einem besonderen Werkzeug in der Forschungslandschaft, dass die Art und Weise, wie wir Verkehr planen und neue Formen etablieren, grundlegend verändern könnte.
Die Anlage befindet sich im Aufbau und wird voraussichtlich im September 2026 eröffnet. Sie wird vom DLR Institut für Verkehrsforschung verwaltet.