Beratungsunternehmen Lintas optimiert Energienutzung seiner Kunden – Dienstleistung basiert auf Simulationsmodell MTRESS
Das Oldenburger Unternehmen Lintas Green Energy GmbH hat ein Framework entwickelt, um Kunden bei der Optimierung ihrer Energienutzung in Quartieren, Produktionsstätten oder Logistikzentren zu beraten. Basis dafür sind Teile des vom Institut für Vernetzte Energiesysteme entwickelten Simulationsmodells MTRESS. Lintas kombiniert diese Elemente mit weiteren Tools und erstellt so Energiestrategien, mit denen Kunden Ziele wie eine verbesserte Kostenstruktur oder niedrigere Treibhausgasemissionen erreichen können.
MTRESS ermöglicht die generalisierte Analyse und Optimierung von Energiesystemen mit Blick auf technische, aber auch auf ökonomische, ökologische und rechtliche Aspekte. Lintas nutzt verschiedene Teile daraus, um digitale Zwillinge von Energiesystemen zu erstellen.
So lässt sich etwa errechnen, ob auf einer zur Verfügung stehenden Dachfläche aus wirtschaftlicher Sicht eher Solarthermie oder PV-Module installiert werden sollten, und mit wie vielen Modulen sich gegebenenfalls das ökonomisch, ökologisch oder technisch beste Ergebnis erzielen ließe. Auch weitere Optionen und Potenziale wie Wärmepumpen, Energiespeicherung oder Wärmerückgewinnung aus Produktionsprozessen werden ermittelt und durchgerechnet. Die Kunden stammen aus unterschiedlichsten Branchen, von der Logistik über die Lebensmittelindustrie bis zu Wohnquartieren.
Die Einbindung von MTRESS-Elementen in eigene Software ist dabei vergleichsweise einfach. Einzelne Snippets des Open-Source-Modells können eins zu eins übernommen werden. Künftig will Lintas sein Angebot auf Basis von MTRESS noch erweitern.
Vor dem ersten Hammerschlag steht bei jedem Bauprojekt das Sammeln von Informationen: Welche Energieversorgung existiert vor Ort? Ist der Anschluss an eine bestehende Infrastruktur zur Wärme- und Stromversorgung möglich? Welche anderen Optionen wären technologisch und ökonomisch sinnvoll? Sind besondere klimatische Faktoren zu berücksichtigen? Liegen alle Daten vor, kann die energetische Planung des jeweiligen Projekts beginnen.
Oft werden dabei allerdings nur einzelne Gebäude berücksichtigt. Zudem besteht die Gefahr, dass Gestaltungsmöglichkeiten übersehen oder solche gewählt werden, die mit Blick auf größere Einheiten wie Stadtquartiere ineffizient wären.
Vor diesem Hintergrund hat das Institut für Vernetzte Energiesysteme das Werkzeug MTRESS (Model Template for Renewable Energy Supply Systems) entwickelt, das die Entscheidung für ein Energiesystem sektoren- und gewerbeübergreifend objektiviert und zugleich ein größtmögliches Spektrum an Einflussfaktoren und energetischen Optionen einbezieht. Dieses generische Energiesystemmodell ermöglicht es Projektplanern sowie Kommunen und Energieversorgern, die Wärmebedarfe in Gebäuden und Quartieren sowie für Gewerbe und Industrie zu analysieren, um auf dieser Datenbasis Handlungsoptionen für eine optimierte zukünftige Energieversorgung abzuleiten.
Das Open-Source-Modell MTRESS steht Nutzern aus verschiedensten Bereichen offen. Sie können es komplett oder in Teilen einsetzen, um beispielsweise eigene Softwarelösungen darauf aufzubauen und Beratungsdienstleistungen zu entwickeln. Auf diese Weise fördert das Simulationsmodell des DLR den ressourcenschonenden, effizienten Einsatz von Energie und trägt damit zum Gelingen der Energiewende bei.
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